OÖ. Heimatblätter 1986, 40. Jahrgang, Heft 1

änderungen und Umschichtungen zusammen, die es gerade jetzt notwendig machen würde, intensiver und ausgiebiger zu forschen als zuvor. Beim Stichwort Dialekt fällt vielen noch immer nur die Mundartdichtung ein, doch Heerscharen von Mundart dichtem wie in Oberösterreich zementieren nur die vorherrschende Heimattümelei und bestärken zudem viele im Glauben, daß es um die Befassung mit Dialekt ja ohnehin nicht schlecht stehen könne. Vielleicht aber ist es auch die Tatsache, daß von der universitär betriebenen dialektologischen Grundlagenforschung allzuviel nicht „nach außen" dringt und dadurch das einseitig geprägte Bild vom Dialekt nicht korrigiert wird.^ Es ist jedenfalls an der Zeit, bestehende Informationslücken zu verkleinem und mit diesen Informationen gegebenenfalls für jene eine Einstiegshilfe zu schaffen, die an der sprach lichen Realität im Lande und an ihrer Erforschung interessiert sind. Es ist auch an der Zeit, zum Teil großartige wissenschaftliche Leistungen einem größeren Publikum bekannt zu machen und damit weitere Arbeiten anzuregen.'* Dies ist keine Regionalbibliographie Der vorliegende Beitrag versteht sich als subjektiv wertender und auswählender Leitfaden zur dialektologischen Forschungsgeschichte zu Oberösterreich, mehr als bibliographischer Kommentar denn als kommentierte Bibliographie. Die subjektiv aus wählende Vorgangsweise bringt es mit sich, daß vieles auch Interessante und teilweise Wichtige nicht aufscheinen mag, was nicht als willkürliches Vorgehen gedeutet werden sollte, sondem eher als zwingend notwendige Maßnahme, um den Blick auf das Wesent liche nicht zu erschweren. So gesehen kann dieser Beitrag keine Regionalbibliographie sein, denn gerade eine Regionalbibliographie sollte alles in einem bestimmten Raum zu einem bestimmten Thema Gesagte - soweit greifbar - erfassen.® Für den gesamten deutschen Dialektraum liegt seit 1982 zum Teilbereich Grammatik, also Laut-, Wortund Satzlehre, nicht aber zum Wortschatz, eine alle wissenschaftlich wertvollen Arbeiten erfassende große Bibliographie von Peter Wiesinger und Elisabeth Raffin (1) vor,® die zumindest regionale AuswahlbibUographien in nächster Zeit als nicht notwendig er scheinen läßt. Johann Laehinger hat aus dieser Gesamtbibhographie den Großteil der Oberösterreich betreffenden dialektologischen Arbeiten exzerpiert und in einer Zu sammenstellung, die 1983 veröffentlicht wurde (2), besonders angeführt. Auch der vor liegende Beitrag verzichtet auf die Anführung von Klein- und Kleinstbeiträgen, insbesondere aus die Sprache nur peripher berücksichtigenden Wissensgebieten wie der Volkskunde oder der Geschichte. Der wissenschaftliche Wert vereinzelter Beiträge ^ Zusätzliche Faktoren sind zu berücksichtigen: z. B. die medial einseitige Behandlung des Themas Dialekt in Rundfunk und Femsehen, wo einer immensen Zahl an Unterhaltungssendungen praktisch keine Infor mationssendungen gegenüberstehen. * Schiffkom (1985), S. 193: „wissenschaftliche Institutionen verlieren nicht an Würde, wenn man für sie wirbt ..." ® Als hervorragende Regionalbibliographie (zum Nordbairischen) vgl. Harnisch (1983). ® Hier unmittelbar zum Thema genannte Literatur, also Primärliteratur, wird mit fortlaufenden Zahlen ver sehen und in dieser numerischen Reihenfolge im Anhang im Verzeichnis der Primärliteratur aufgeführt.

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