OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

sagekräftiger als jener der deutschen Ausgabe und wird auch dem Inhalt des Buches besser gerecht. Nach einer kurzen Darstellung der neuesten Ent wicklungen seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe werden die verschiedenen Erscheinungen der Mut tergottes genau beschrieben, die Aussagen der sechs Kinder bzw. Jugendlichen, die am öftesten Maria gesehen haben, gegenübergestellt und schließlich „die Worte der Jungfrau", also ihre „Botschaft" wiedergegeben. Es ist vor allem eine Botschaft des Friedens, der erreicht werden kann durch Bekeh rung, Gebet und Fasten. Das vierte Kapitel des Buches beschäftigt sich mit der Frage, ob die Er scheinungen authentisch sind, wobei immer wieder Vergleiche mit früheren Marienerscheinungen ange stellt werden. Vieles dabei spricht für, manches aber auch gegen eine Authenzität. Zum Schluß folgen ver schiedene Originaltexte, beginnend mit dem Bericht der Pfarre Medjugorje nach Rom, weiters Augen zeugenberichte zu den Lichtphänomenen, über die vielen Heilungen sowie Auszüge aus der Berichter stattung in der marxistischen Fresse, die das Ge schehen von Medjugorje mit subversiven Aktivitä ten kroatischer Nationalisten nach dem Vorbild der rechtsextremen Ustascha gleichsetzt. Dieses kri tisch geschriebene Buch kann und will auch gar nicht dem kirchenamtlichen Urteil vorgreifen, bringt aber äußerst interessante Feststellungen über die Seherkinder und die an diesem Ort herrschende echte Frömmigkeit. Sie ist nach persönlichen Ein drücken des Rezensenten auch das Faszinierendste an Mediugorje. „. , . ' ® ' Dietmar Assmann Paul W. Roth (Hrsg.): Erz und Eisen in der Grünen Mark. Beitragsband zur steirischen Landesausstellung 1984. „Erz und Eisen in der Grünen Mark". Eisenerz, 12. Mai bis 14. Oktober 1984. Graz: Amt der Steiermärkischen Landesregierung 1984. 520 Seiten. öS ISO.— (zu beziehen beim Büro für Landesaus stellungen der Kulturabteilung beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Karmeliterplatz 2/11, 8010 Graz). Nach Ende der steirischen Landesausstellung „Erz und Eisen in der Grünen Mark" in Eisenerz (12. Mai bis 14. Oktober 1984) erreichte die Schrift leitung dieser Beitragsband zur Rezension. Es han delt sich dabei also nicht um den Werkkatalog zu dieser Ausstellung, sondern um verschiedene the matische Fachbeiträge, die auch nach Beendigung der Ausstellung Gültigkeit haben und besonderes Interesse verdienen, zumal die Bedeutung des stei rischen Erzes bekanntlich auch für Teile unseres Bundeslandes enorm groß ist. Darauf beziehen sich vor allem die Arbeiten von Herbert Hiebler „Mo dernes Eisenhüttenwesen und die österreichische Stahlindustrie im internationalen Vergleich", von Othmar Pickl „Der Eisenhandel und seine Wege" und von Hans Juvancic „Der VOEST-Alpine-Kon zern". Die Mehrzahl der insgesamt 27 Beiträge sind selbstverständlich steirischen Spezialthemen gewid met, daher auch der gerechtfertigte Untertitel „Bei träge zum steirischen Eisenwesen"; viele dieser Ar tikel aus den Bereichen Montangeschichte, Geolo gie, Technikgeschichte, Volkskunde und Kunstge schichte, Forschungsgeschichte, Sozial- und Wirt schaftsgeschichte sind aber durchaus von allgemei nem Interesse und, wie Landesrat Prof. Jungwirth in seinem Vorwort formuliert, „ein kunstvoll ge schmiedeter Schlüssel zum Verstehen eines großen Stückes Steiermark", wobei er auch auf die Eisen straße verweist und damit in Zusammenhang auf die Stadt Steyr, die der grünen Mark ihren Namen gab. Dietmar Assmann Elfriede Gierlinger: Linz. Eine Liebe auf den zwei ten Blick. Linz: Landesverlag 1985. 120 Seiten. S 248.- ISBN 3-85124-416-7. Mit liebevollem Blick betrachtet Elfriede Gier linger die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz in ihrem neuen Buch. Sie erweist sich als ge naue Kennerin der Linzer Szene und umgeht auch nicht so heikle Themen wie die qualmenden Schlote der VOEST. Ausgehend von der Situation der acht ziger Jahre unternimmt sie thematische Ausflüge in die Geschichte und zeichnet so gleichzeitig die hi storische Entwicklung der Stadt auf. Selbstverständlich werden die Altstadt und die kunstgeschichtlich bedeutenden Bauwerke vorge stellt, aber auch die städtebauliche Entwicklung in den Stadtteilen werden im Text berücksichtigt, prä gen sie doch das Bild der Stadt schon allein durch ih re räumliche Ausdehnung. Fast intuitiv erfaßt sie die Eigenheiten von Linz und auch die weniger schönen Seiten werden liebevoll geschildert. Mit der Kapitelüberschrift „Das bessere Jenseits über der Donau" vergißt sie nicht auf Urfahr und deutet damit eine Rivalität an, die schon seit Jahrhunder ten besteht. Sie vergißt nicht die Schilderung der Charakte re der Menschen, die diese Stadt bewohnen. Vom Sprichwort, daß die Linzer in den Keller lachen gin gen, hält sie nichts. Ein eigenes Kapitel hat sie ei nem Phänomen gewidmet, das immer wieder durch die Literatur geistert: die schöne Linzerin. Und sieht man sich die angegebenen Literaturbelege an,

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