Gulden vermindert wurde.®^ Bei der Auf hebung gab es noch 15 Chorherren im Stift bzw. auf den Pfarren.®^ ® Das 400 Joch gro ße Stiftsgut wurde am 17. August 1812 vom bayerischen General und königlichen Ad jutanten Graf Montjoie-Frohberg um 54.000 Gulden gekauft und schon am 23. August 1812 zog die gräfliche Familie ein.®^® Der neue Besitzer drängte auf Räu mung des Bibliothekssaales. Von der kö niglichen Hofbibliothek in München kam der Kustos Bernhart nach Ranshofen und besichtigte die Bibliothek, die etwa 12.000 Bände umfaßte. Er nahm 87 PergamentHandschriften, 45 Papierhandschriften, 24 Inkunabeln und 22 nach 1500 gedruck te Werke mit. Am O.November 1815 hän digte er dem Dechant Pankraz Hauser ein Verzeichnis der gewählten Bücher aus.®^^ Hauser rettete auch manches Stück von den Paramenten und aus der Bibliothek, von der ein großer Teil an Ort und Stelle blieb, aber nach und nach verlorenging. Dechant Hauser hat sich trotz aller Umstände immer wieder bemüht, das Stift wieder zu errichten und hoffte auf die Zeit der Wiedervereinigung des Innviertels mit Österreich. Der uneinige noch verbliebe ne Konvent richtete sich 1815 an den Kai ser und erklärte, daß er auf eine Wieder herstellung keinen Wert lege.®^® Pankraz Hauser war von 1816 bis 1831 Dechant des Dekanats Ranshofen, wurde zum Konsistorialrat und Ehrendomherm ernannt und starb am 2I.Mai 1831 ün Alter von 72 Jahren. Er war ein Mann von hoher Bil dung.®^® Als letzter Chorherr des Stiftes Rans hofen starb der Jubelpriester Andreas Neumayr, geb. 1782 zu Friedrichstal in Böhmen, zum Priester geweiht am 1. Fe bruar 1807, als Pensionist zu Ranshofen am 27. Mai 18^2 und wurde als letzter Zeuge des Stiftes Ranshofen am 29. Mai unter allgemeiner Volkstrauer zu Grabe getragen.®2o 514 Eitzlmayr: S. 75. 515 Dannerbauer: Generalschematismus. S. 519. 516 Schiffmann: Aufhebung. S. 1. 517 Karl Foltz: Geschichte der Salzburger Biblio theken. Wien 1877. S. 100. 518 Mitteilung von P. Dr. Norbert Backmund vom 26. 7. 1979. 519 Dannerbauer: Generalschematismus. S. 462.- Pesendorfer: Domkapitel. S. 95. 520 Schiffmann: Aufhebung. S. 1.
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