OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

er neben dem Abte Beda von St. Peter Scrutator bei der Wahl des Abtes Nikolaus II. in Michaelbeuem.'*®3 Nach einem Aus weis vom 20. November 1783 hatte das Stift 23 Chorherren.^®^ Er starb am 7. Fe bruar 1784 ."95 45. Johann Nepomuk Kierl 1784 - 1809 Er wurde in Salzburg, Dompfarre, am 26. Dezember 1735 als Sohn des Stadtrats dieners Georg Christoph Kierl und der Theresia, geb.Elmberger, geboren und auf den Namen Johannes Michael getauft."®^ Im Jahre 1752 trat er in das Stift ein und legte am 28. August 1753 die Profeß ab."®^ Die niederen Weihen erhielt er von Propst Ubald, das Subdiakonat am 10. 5. 1758, das Diakonat am 10.3.1759 und die Prie sterweihe am 1. 7. 1759 zu Passau."®® Er war 1764 Kooperator in Handenberg. Da sich die Lage der Klöster durch den Jose phinismus grundlegend geändert hatte, konnte nach dem Tode des Propstes Mi chael Fellner die Propstwahl nicht inner halb der in den Statuten vorgeschriebenen Zeit durchgeführt werden. Der Stiftsdechant und der Konvent mußten um Ge nehmigung einer Propstwahl bei der Lan desbehörde ansuchen und am 12. Juli 1784 wurde die Bewilligung zur Wahl erteilt."®® Aus der am 27. September 1784 abgehal tenen Wahl ging Johann Nepomuk Kierl als Propst hervor. Es gab damals 36 Chor herren im Stift und schon bei der Wahl herrschte große Uneinigkeit. Der neue Propst war schwach und eitel, liebte den Luxus und war, wie so manche Chorher ren, von dem damaligen Zeitgeiste ergrif fen und besaß wenig Ansehen.5®® Das Stift hatte wohl Schulden, doch sie waren nicht drückend und es war zu hoffen, daß diese durch gute Wirtschaft reduziert werden könnten. Durch die Errichtung der Diöze se Linz verlor das Archidiakonat Ranshofen seine Eigenstellung und wurde in ein Dekanat einfacher Art verwandelt, zu dem die Pfarren Braunau, Gilgenberg, Handenberg, Neukirchen a. d. Enknach, St. Peter am Hart, Ranshofen, Schwandt, Überackern, Hochburg, Geretsberg und Eggeisberg gehörten und Propst Johann Nepomuk Dechant war. Den Titel Lateranensischer Abt blieb ihm erhalten.5®i Im Jahre 1786 wurden die St.Michaelskirche, die St. Benno-Kapelle und die Hl. GeistKapelle zu Ranshofen gesperrt und zum Abbruch bestimmt.502 im Jahre 1787 soll te das Stift einen Abbe Commendataire erhalten, doch es unterblieb.5®® In diesem Jahre fand auch die erste Linzer DiözesanSynode statt.®®" Ab 1790 zogen Kriegs scharen an Ranshofen vorbei, die Kontri butionen mehrten sich, Einquartierung über Einquartierung folgte. Im Jahre 1792 wurde die Konfödera tion mit dem Stift Klosterneuburg ge löst.5®5 Nachdem Propst Johann Nepomuk keine Eigenschaften zum Stiftsvorstand zeigte, übernahm der Chorherr Pankraz Hauser die Führung im Stift. Er war ein Mann von scharfem Verstände, gewandt. 493 Pritz: S. 427. 494 Friedrich Scheibeiberger: Ergänzungen zum Linzer Diözesanblatt. I.Bd. S. 73. 495 Lindner: Monasticon. S. 247. Nr.45. 496 Dekanats- und Dompfarramt Salzburg. Tauf buch Bd.VIlI. S. 1024. 497 Bayerische Staatsbibliothek. Clm 12721. S. 124. 498 Archiv des Bistums Passau. Weiheprotokolle Bd. XVI. 499 Scheibeiberger: Ergänzungen. Bd. I. S. 154. 500 Pritz: S. 427. 501 Dannerbauer: Generalschematismus. S. 461 - 462. 502 Scheibeiberger: Ergänzungen. Bd.I. S. 273. 503 Pillwein: Innkreis. S. 226. 504 Linzer Kirchenblatt. Jg. 25. 1969. Nr.41. 505 Mitteilung von Dr. Burghard Ellegast vom 8.11. 1979.

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