OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

maniora und in Wien Philosophie. Mit 21 Jahren trat er 1697 in das Stift ein. Wäh rend des Theologiestudiums erhielt er am 23.9.1702 das Subdiakonat, am 17.5.1704 das Diakonat und am 19.9.1704 die Prie sterweihe."®® Er war dann Kellermeister, Küchenmeister, Ökonom, Novizenmeister und zuletzt Stiftsdechant."®^ Noch im Jah re 1715, am 29. April, wurde Pariser, wie er genannt wurde, zum Propst des Stiftes Ranshofen gewählt."®^ Im gleichen Jahr ließ er die Friedhofs-(St. Sebastian)-Kapelle zu Neukirchen a. d. Enknach errich ten und weihte 1716 die Glocke für die Ka pelle."®® Propst Augustin versah die Klo sterzimmer mit Öfen und kaufte gutgele gene Waldungen."®" Weiters schaffte er drei kostbare örnate an, verschönerte den Marienaltar und erwarb eine ebenso kost bare Monstranze. Die Pfarren Handenberg und Gilgenberg, die bisher von Welt priestern besetzt waren, versorgte er wie der mit Chorherren. Das Bräuhaus in öberndorf und das Pilgerhaus in Hasel bach ließ er neu errichten."®® Am 4. Juli 1724 bekam das Stift Ranshofen 150 Gul den aus der Stiftung des Pfarrers Wolfgang Balthasar Türk von Moosbach."®® Mit dem Chorherrenstift Herzogenburg wurde im Jahre 1728 die Konföderation erneu ert."®^ Propst Augustin II. kaufte die Bi bliothek des Herrn von Prielmayer, baye rischer Gesandter in Haag (Holland), mit wertvollen niederländischen und französi schen Druckwerken und bereicherte so die eigene Stiftsbibliothek."®® Für die Pfarr kirche St. Michael wurden im Jahre 1733 zwei Glocken gegossen."®® Die Rosen kranzkapelle wurde 1733 mit Fresken über die Verehrung des Rosenkranzes verziert und die Erzbruderschaft erneu ert."®® Mit dem Chorherrenstift St. Doro thea in Wien bestand 1738 eine Gebetsverbrüderung."®^ Propst Augustin war ein sehr tatkräftiger Mann und hatte viel Sinn für Kunst und Wissenschaft. Er starb am 23. September 1741."®® 4L Gregor Ortmayr 1741 - 1749 Er wurde am 3. September 1694 in Mauerkirchen als Sohn von Franz Örtmayr, Bürger und Lederer, und dessen Gattin Ehsabeth geboren und erhielt bei der Taufe den Namen Franziskus."®® Er begann am 9. November 1711 in Ingolstadt das Studium der Logik."®" An der Univer sität Salzburg studierte er ab 16. 11. 1712 Physik,"®® kehrte aber wieder nach Ingol stadt zurück, wo er 1713 das Logik-Jahr fortsetzte und als philosophischer Bakka laureus abgegangen ist."®® Am 28. öktober 1714 legte er im Stift Ranshofen die 450 Archiv des Bistums Passau. Weiheprotokolle. Bd. V. 451 Mitteilung von F. Werigand Mayr, Stiftsarchivar in Michaelbeuem, vom 11.12.1970. 452 Lindner: Monasticon. S. 247. Nr. 41. 453 Oberchristi: Glockenkunde. S. 361. 454 Pillwein: Innkreis. S. 226. 455 Mitteilung von P. Werigand Mayr vom 11. 12. 1970. 456 Berger: Moosbach. S. 201. 457 Mitteilung von Wolfgang Payrich, Stiftsarchivar in Herzogenburg, vom 11.9.1981. 458 Konrad Schiffmann: Die Aufhebung des Stiftes Ranshofen. In: Unterhaltungsbeilage der LinzerTages-PostNr.42 vom 15.Oktober 1911. S.l. 459 Oberchristi: Glockenkunde. S. 453. 460 Martin: Kunsttopographie. S. 116. 461 Stiftsarchiv Klosterneuburg. Karton D 33. Nr. 54. 462 Stiftsarchiv Michaelbeuem. Rotelsammlung Bd. 20. Nr. 58. 463 Mitteilung von Kons.-Rat Johannes Schauer, Mauerkirchen, vom 9. 2. 1984. 464 Mitteilung von Dr. Ladislaus Buzas, München, vom 2. 7. 1979. 465 Redlich: Matrikel Univ. Salzburg. S. 311. 466 Mitteilung der Ludwig Maximilians-Universität München vom 20.7.1979, Tgb. A 65/S-79 (Priv. Doz. Dr. Arno Seifert).

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