nen abgeschlossen, so im Jahre 1693 mit dem Kloster Tegernsee.'^^7 Neben dem Pfarrhofe von Gilgenberg baute der Propst 1694 eine Kapelle mit einem kleinen Tur me.'*^® Er ließ der Klosterkirche jenes Ge präge geben, das sie zu einem vielbesuch ten Anziehungspunkte für Kunstfreunde machte. Auch in den Klostergebäuden ließ Propst Ivo viel Neues schaffen und die Wallfahrtskirche St. Valentin zu Hasel bach wurde unter ihm erneuert. Die An zahl der Priester (24) unter Propst Ivo war die höchste, die jemals im Kloster wirkte.439 Dej- großartige Umbau und die Neu gestaltung der Kirche, so wie die Anschaf fung von großen Teilen der Einrichtung und von kirchlichen Geräten dauerte von 1697 bis 1699.^''° 1699 wurde das Geläute der Stiftskirche umgegossen und um eine Glocke vermehrt.'*'*^ Zwischen dem 23. und 30. August 1699 fand die große 800-Jahr-Feier, das „Saeculum octavum", im Rahmen einer Jubelfeier statt. Zu dieser Zeit wurde Propst Ivo der Kardinalshut angetragen, doch lehnte er ihn ab, dafür wurde er mit dem Orden des „Goldenen Sporn" vom Papste ausgezeichnet und ihm eine eigene prachtvolle Inful geschenkt. Papst Innocenz XII. schenkte auch der Kirche zur Ju belfeier zwei Katakombenheilige, nämlich Marius und Cölestin, die am 23. August in der sogenannten „Braunauer Prozession" von Braunau nach Ranshofen übertragen wurden.^2 Während des baierischen Bau ernaufstandes 1703 bis 1705 wurde das Stift in arge Mitleidenschaft gezogen. Propst Ivo genoß großes Ansehen und wurde im Jahre 1705 k. k. Hof-Caplan.'*"® Der Propst besaß auch große Gewandtheit und leistete zu München bei den Ver sammlungen als Landstand große Dienste 444 püj- die Pfarrkirche Neukirchen a. d. Enknach stiftete Propst Ivo im Jahre 1712 eine Glocke.'*'*® Er Heß ein neues Kunstkabinett einrichten und 1714 ein „Urbarium" anlegen, das aus einem Map penwerk bestand, in dem alle Besitzungen des Klosters maßstabgetreu und farbig dargestellt sind, dazu ein kunstvoll ge schriebenes Verzeichnis aller dem Kloster zinspflichtigen Untertanen.446 Er starb am S.Februar 1715.'*'*^ Sein Grabdenkmal aus weißem Marmor, geteilt, oben in Nische Brustbild des Propstes, in der Rechten zu gleich Buch und Birett haltend, im Hinter grund Vorhang und Doppelwappen, unten vorgewölbte ovale Schrifttafel von Akanthus und Totengebein umrahmt, befindet sich unter dem Chor rechts.448 40. Augustin II. Prelßer 1715 -1741 Zu Passau, Pfarre St. Paul, am 13. Fe bruar 1676 als Sohn von Josef Vitus Preißer, Politor, und seiner Ehefrau Ursula ge boren, wurde er auf die Namen Ignaz Josef getauft.'*'*® In Passau studierte er die Hu437 Bayerische Staatsbibliothek München. Clm 1017. Mitteilung vom 1.2.1980 Nr. V/282/80. 438 Pritz: S. 425. 439 Eitzlmayr: S. 72. 440 Martin: Kunsttopographie. S. 113. S. 115 - 116. S. 121 - 122. 441 Oberchristi: Glockenkunde. S. 451 -452. 442 Eitzlmayr: S. 72 - 73. 443 Pritz: S.425.-Pillwein: Innkreis. S.226.-Nach Mitteilung des österreichischen Staatsarchives, Haus-, Hof- u. Staatsarchiv, vom 27.7.1979, ZI. 7166/79, ist Ivo Kurzbauer als Hofkaplan der Jahre 1705 - 1711 nicht nachweisbar. 444 Pritz: S.425. 445 Oberchristi: Glockenkunde. S. 361. 446 Eitzlmayr: S. 73. 447 Stiftsarchiv Michaelbeuem. Rotelsammlung Bd. 13. Nr. 366. 448 Martin: Kunsttopographie. S. 125. Nr. 19. 449 Stadtpfarramt Passau-St. Paul.Taufbuch Band I. S. 259. Mitgeteilt vom Kath. Kirchenbuchamt Passau vom 8.11.1979, Nr. 2903.
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