OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

aufbau mit sehr reicher Rahmung mit Voluten- und Knorpelwerk, auf einem Stuhl sitzender Propst vor dem Kruzifix, oben Doppelwappen und ovale vorge wölbte Schrifttafel, befindet sich im Chor der Stiftskirche rechts-^is 38. Benno Meier (Mayr, Mayer) 1665 - 1687 Er wurde 1624 in Burghausen geboren und hatte bei der Taufe den Namen Jesaias erhalten.^^® Sein Vater Wolfgang Mayer war Gastgeb und dann Bürgermeister in Burghausen.^^^ Am 30. Oktober 1643 wurde „Frater Benno Meier canonicus regularis Sancti Augustini professus in Ranshouen, logicae studiosus" in die Matrikel der Universität Ingolstadt eingetragen."*1® Anläßlich der Erteilung des Magistergra des 1646 wurden gedruckte Thesen veröf fentlicht: „Theses philosophiae De Generatione Substantiali Et Accidentali. In cathol. et elector. Academia Ingolstadiani praeside Serviliano Veihelin, S. J. philos. ord. publicae disputationi propositae a relig. F. Bennone Meier Canon. Regul. Ord. S. August, professo Ranshoviensi, ss. theol. et metaph.stud. mense martio, anno 1646. — Ingolstadii: Wilhelm Eder 1646. 4°, 1 Bl., 14 S.'"*^® Den Philosophie-Kurs besuchte Benno Meier noch bis 1647, er reichte im Theologiestudium am 18. 5. 1649 den Grad bac. theol.und am 4.7.1649 das Lizentiat theol.'^^o Nach dem Studium begab er sich in das Stift zurück und wid mete sich den geistlichen Übungen, der Wissenschaft und besonders der Geschich te. Er leitete aber auch die Kleriker und jungen Priester zu fleißigen Studien an. Am 17. März 1665 wurde dieser ausge zeichnete Chorherr zum Propst des Stiftes gewählt. Von den geistlichen und weltli chen Wahlkommissären wurde ihm ein Inventarium übergeben und zur Unterschrift vorgelegt. Es war ein sehr umfangreiches Inventar, der geistliche Personalstand be trug 18 Priester und einen Frater.^^i gj verpflichtete die Priester zu emsiger Seel sorge und betrieb sie selbst eifrig. Da er als Propst von Ranshofen auch das Archidiakonat bekleidete, nahm er sich dessen eif rig an, weil dieses mit der Zeit vernachläs sigt worden war. Er brachte diese Würde wieder zu Ansehen. Propst Benno verfaß te selbst die „Historia urbis Brunoviensis" und 1668 erschien gedruckt die Abhand lung „Regula D. Aureli Augustini in utrumque sexum ab codem derivata et adversus Erasmum Roterodamon vindicale." Propst Benno behauptete auch die Zi vilgerichtsbarkeit gegen den Kurfürsten und die geistliche Gerichtsbarkeit und die Exemtion gegen den Bischof von Passau. Von Papst Innocenz XI. wurde er 1670 in den lateranensischen Verband aufgenom men und konnte so den Titel „Lateranensischer Abt" führen.'*®^ im Spätherbst 1671 holte der Propst seinen Studien freund Christphorus Hager aus dem Stifte Gars nach Ranshofen und übertrug ihm den Unterricht der Novizen und ab 7. 3. 1672 die philosophischen Vorlesungen, 415 Martin: Kunsttopographie. S. 124. Nr. 16. 416 Pritz: S. 422. —Lindner gibt im MonasticoS. 247 Nr. 39 den 17. Juni 1625 als Geburtsdatum, das nicht bestätigt werden konnte. 417 Mitteilung des Katholischen Kirchenbuchamtes Burghausen vom 6. 8. 1979. 418 Mitteilung von Dr. Ladislaus Buzas, München, vom 2. 7. 1979. 419 F. S. Romstöck: Die Jesuitennullen Frantl's. 1898. S. 415. 420 Mitteilung der Ludwig Maximilians-Universität München, Archiv, vom 20.7. 1979, Tbg. A 65/ S-79 (Priv. Doz. Dr. Arno Seifert). 421 Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland. 33. Bd. München 1854. Kapitel XLII: Benno Meier. S. 826. 422 Pritz: S. 423.

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