Der Landtag wurde zum Dreikönigs tag (6.1.) 1568 nach München einberufen und am S.Januar begonnen, darunter auch der Propst von Ranshofen. Der Landtag dauerte bis zum 2. Februar. Der Propst stand beim Herzog in An sehen; dieser hatte ihm auch die Verwal tung des Kollegiatstiftes Mattighofen übertragen, welches seit Jahren in einen elenden Zustand geraten war.®®® Das Stift Ranshofen mußte 1568 viele Lebensmittel zur Vermählung des Herzogs Wilhelm von Bayern abliefern. Das Stift befand sich wirtschaftlich in gutem Zustande, der Propst legte seinem Kapitel immer genau Rechnung über Einnahmen und Ausga ben und berichtete auch dem Herzog dar über. Dieser wandte sich an den Propst um einen Zehrpfennig für 1569 und um eine jährliche Beihilfe für Küche und Keller. Der Propst sandte ihm 300 Gulden, zwei Ochsen und zwei Faß Wein und später nochmals 150 Gulden.®®® Das Stift hatte am 4.März 1569 hohe Visitation. Kardinal Giovanni Francesco Commendone fand dabei bessere Zustände als in anderen Klöstern. Mit dem Propste zählte das Stift zehn Mitglieder, die Stiftspfarre 500 Kom munikanten. In allen fünf Stiftspfarren gab es über 4000 Kommunikanten, der Got tesdienst wurde erbaulich gefeiert, das Wissen war befriedigend und der Propst sprach gut lateinisch. Der Kardinal befand auch die Stiftskirche als schön und das Schulwesen für tadellos organisiert.®^® Der Landtag von 1572 wurde für den 7. Dezember nach Landshut einberufen, darunter auch der Propst von Ransho fen.®^^ Der Ranshofener Chorherr Lau rentius Mayr (Marius) wurde im Jahre 1579 als Propst nach Baumburg postu liert.®^® Propst Adam hatte zur (Jesuiten-) Universität Ingolstadt gute Beziehungen, denn er wurde vom Geschichtsschreiber der Universität, Valentin Rotmar, 1580 als Förderer der Universität lobend er wähnt.®^® Auch auf dem Landtag zu Mün chen vom 3. bis 24. Dezember 1579 war Propst Adam anwesend.®^'' 1581 hatte der Propst 1 Tagwerk Wald in der Pfarre Moosbach für das Stift gekauft, in der das Stift eine Anzahl von Gütern, Wiesen und Äckern besaß.®'^® Propst Adam und das Stift waren sehr angesehen, allein es fehl ten nicht Neid und Mißgunst, welche so weit gingen, daß man ihn als Gönner und Beschützer der Protestanten bei dem päpstlichen Nuntius Felician verklagte und dieser den Propst mit einem Schreiben nach Regensburg zitierte, wo sich aller dings der Propst voll und ganz rechtferti gen konnte.®'^® Für 1583 ist eine Konföde ration mit dem Chorherrenstift Gars am Inn bezeugt.®^^ Propst Adam ließ 1584 für die Kirche in Handenberg die Speiseglokke gießen.®^® 1586 wurden die Ranshofe ner Chorherren Paul Fixinger und Johann Ponner als Pröpste nach Suben postu367 Mitteilung des Staatsarchives Landshut vom 29. 11.1979. Nr. 2534/0.41 II (Dr.Stahleder). 368 Pritz: S. 406. 369 Mayr: Antiquarium. pars IV. pag.455 -461. 370 Michael Mayr: Cardinal Commendones Klo ster- und Kirchen-Visitation in den Diöcesen Passau und Salzburg. In: Studien und Mitteilun gen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden. XIV.Jg. 1893. S.582-584. 371 Mitteilung des Staatsarchives Landshut vom 29. 11.1979. Nr.2534/0.41 II (Dr.Stahleder). 372 Lindner: Monasticon. S. 19. 373 Mitteilung von Bibliotheksdirektor Dr. Ladis laus Buzas, München, vom 2.8.1979. 374 Mitteilung des Staatsarchives Landshut vom 29. 11.1979. Nr.2534/0.41 II (Dr.Stahleder). 375 Berger: Die Pfarren Moosbach, Mining u. Weng. S. 150- 151. 376 Pritz: S. 407 - 408. 377 Mitteilung von P. Bernhard Ebermann, CSSR, Gars am Inn, vom 4. 7. 1979. 378 Oberchristi: Glockenkunde. S. 200.
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