gann am 13. Oktober 1558. Darüber wur de in der Passauer Diözese ein Protokoll angefertigt.3®i Das Stift Hanshofen wies nach der Aussage des Propstes 12 Priester und 2 Novizen auf. Die Verhältnisse im Stift werden so geschildert, daß der Prälat Messe lese und seine Feste verrichte, er vi sitiere jede Nacht, dem Schulmeister be fehle er, was er lesen müsse. Er habe seine Freunde nahe beim Kloster und esse mit ihnen, diese seien ihm aber nicht be schwerlich. Besonderes Lob verzeichne ten die Visitatoren bei Besichtigung der Kirche in Hanshofen: „Die Kirche da selbst ist schön und wohl erbaut, auch mit schönen Altären und Kirchenzier verse hen. Das Sakrament und sacri liquores in gebührender Heverenz und ganz sauber befunden. Die Meßgewänder und andere Ornate in der Sakristei sind in feiner Ord nung und sauber samt den Kelchen, Meßund Gesangbüchern gehalten." Die Visi tatoren fanden auch, daß die „Liberei schön und in guter Ordnung" gehalten werde. Es stand ein größerer und kleinerer Haum (Stüblein) zur Verfügung.^e^ inter essant die Antworten der Chorherren und Novizen des Stiftes, aber auch der Pfarrer in den zum Stift gehörenden Pfarren und Filialen. Zu Passau wurde am B.Novem ber 1558 eine Diözesan-Synode abgehal ten, zu der Propst Augustin eingeladen war. Da er seine Kräfte schwinden fühlte, faßte er den Entschluß, sein Amt nieder zulegen, um sich dann in Huhe und Zu rückgezogenheit von den Geschäften, im Gebete und in geistlichen Übungen auf sein Ende vorzubereiten. Nachdem er die Bewilligung des Herzogs Albert, des Bi schofs Wolfgang von Passau und des Stifts kapitels erhalten hatte, legte Propst Augu stin am 5. Juni 1560 sein Amt zurück und erhielt einen Hevers über seine künftige Wohnung, Kost, Trank, Bedienung und Geld bis zu seinem Tode. Der Bischof gab seine Zustimmung. So lebte er ruhig in sei nem Stift, das er 31 Jahre geleitet hatte. Am 28. Oktober 1566 verstarb er im 78. Lebensjahre nach einem Schlaganfall. 1567 wurde ihm ein Denkmal aus Marmor gesetzt, welches an der Säule des Baptisteriums angebracht war.^®^ 33. Adam Gensleitner (Gänsleithner) 1560 - 1587 Er wurde im Jahre 1532 in Auspitz in Kärnten geboren und war zuletzt Schaff ner des Stiftes. Den 3. Juni 1560 wurde er einstimmig zum Propst gewählt und seine Wahl am 29. Juni vom Bischof bestätigt. Als Knabe war er schon in Bayern erzogen worden und zeichnete sich durch Tugend, Gelehrsamkeit und die schönsten Gaben des Geistes und des Herzens aus. Er war ein Verteidiger der katholischen Kirche gegen den Protestantismus.®®" 1561 wer den in Bayern wieder Visitationen vorge nommen, bei Hanshofen ist der Befund günstig.®®® Trotz aller Strenge verharrten viele Anhänger der neuen Lehre bei ihrer Gesinnung und 1565 begehrten viele Kommunikanten zu Hanshofen und Brau nau das Abendmahl unter beiden Gestal ten. Propst Adam berichtete am 15. Juni 1565 an den Herzog Albrecht über die Zahl der Kommunikanten.®®® 361 Relatio visitationis in dioecesi Pataviensi Ducatus Bavarii habita die XIII. Octob. anno MDLVIII. Bayerische Staatsbibliothek. Cgm 1737.353 Blätter. 362 Franz Berger: Die kirchlichen Verhältnisse. S. 25, 26, 91. 363 Pritz: S. 405. 364 Pritz: S. 405. 365 Romuald Bauerreiß: Kirchengeschichte Bay erns. Das sechzehnte Jahrhundert. VI. Bd. St. Ottilien. S. 222. 366 Meindl: Braunau. S. 104.
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