seien, welche die päpstlichen Legaten Branda und Cesarini erlassen hätten und die in Zukunft genauestens eingehalten werden sollten.3°° Nur drei Jahre leitete Propst Ulrich II. das Stift, am 20. Dezem ber 1451 starb er, sein Grabstein ist noch erhalten.301 26. Thomas Wittel (Vittel) 1451-1462 Sein Heimatort war Pfarrkirchen in Bayern und er studierte ab 13. Oktober 1429 an der Universität Wien.302 im Jän ner 1452 wurde Thomas zum Propst von Ranshofen gewählt. Unter ihm wurde wei ter reformiert und im Stift befanden sich die Visitatoren Propst Nikolaus vom Stift St. Dorothea in Wien, Propst Petrus von Rohr und Licentiat Wolfgang Reschpeck vom Stift St.Florian. Sie waren vom päpst lichen Legaten Kardinal Nikolaus Cusanus als Visitatoren der ganzen Erzdiözese abgestellt. Neue Einrichtungen und Statu ten wurden geschaffen, die Statuten sind datiert: Ranshofen, den 30. Dezember 1452.303 Doch auch diese Reform zeigte keinen besonders nachhaltigen Erfolg. Das Benediktinerstift Mondsee verbrü derte sich im Jahre 1456 mit Ransho fen.304 1459 wurde für Ranshofen eine neue Glocke angeschafft.305 Propst Tho mas ließ in den Jahren 1457 - 1459 ein neues vollständiges Evangelienbuch (Plenarium) in zwei Folianten schreiben.306 Einige kleinere Stiftungen wurden ge macht. Propst Thomas starb in den Tagen vom 20. bis 22.März 1462.307 27. Erhard Gossenherger 1462 - 1468 Unter seiner Leitung trat im Stift keine Besserung der Disziplin ein. Zwischen 9. und 16. Oktober 1466 wurde in Ranshofen neuerlich eine Visitation vorgenommen. aber die Anordnungen der Cusanischen Reformkommissäre (Abt Thomas von Lambach, Abt Laurenz von Mariazell und Propst Stephan von St. Dorothea in Wien) wurden wieder nicht befolgt.ooo Propst Er hard ließ das Stift seelsorglich und wirt schaftlich verkommen. Trotzdem erteilte Herzog Ludwig dem Stifte die Befreiung von aller lästigen Gastung, es war dies En de Dezember 1466 (am Mittwoch vor dem neuen Jahre 1467).ooo Propst Erhard trat 1468 zurück, nach anderen Meldungen wurde er abgesetzt.3io Er lebte als einfa cher Chorherr und Priester bis 1493, sein Todestag ist der 26. Mai.3ii 28. Wolfgang Ratenberg 1468 - 1491 Er stammte aus Aurolzmünster und studierte ab 21. Oktober 1454 in Heidel berg.312 Der Dechant und das Kapitel ent sagten für dieses Mal ihrem Wahlrecht und übertrugen es Bischof Ulrich von Passau. Er ernannte den Chorherren Wolfgang des Stiftes Dürnstein zum Propst und die ser wurde mit Zustimmung seines Propstes nach Ranshofen postuliert. Er war ein frommer und um die Disziplin sehr be300 Zibermayr: Die Legation. S. 82. 301 Martin: Kunsttopographie. S. 123. Nr.3c. 302 Matrikel der Univ. Wien I. S. 167. 303 Pritz: S. 393. 304 Hartwick Schweighofer: Die ehemalige Bene diktinerabtei Mondsee. 1200 Jahre Mondsee. In: Christliche Kunstblätter. 86. Jg. 1948. Heft 1/2. S. 13. 305 Oberchristi: Glockenkunde. S. 452. 306 Pritz: S. 393. 307 Lindner: Monasticon. S.246. Nr. 27. 308 Zibermayr: Die Legation. S. 86. 309 Mayr: Antiquarium. pars IV. pag. 261. 310 Pritz: S. 394. 311 Necrologium St. Nikola. S. 145. 312 Gustav Toepke: Die Matrikel der Universität Heidelberg 1336 — 1662. 1. Bd. Heidelberg 1884. S. 279.
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