OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

1^1 In den vier Jahren seiner Regierung hat Propst Friedrich die von seinem Vor gänger angebahnten Reformen mit großer Umsicht und unvermeidbarer Strenge durchgeführt. Das Kloster gesundete wirt schaftlich und die von ihm eingeführten geistlichen Satzungen brachten wieder Zucht und Ordnung und damit Frieden unter die Klosterbrüder. Er starb am 5. Februar 1448 und sein Grabstein zeigt ei nen liegenden Propst, in der Linken ein Buch, mit der Rechten ein welliges Spruch band haltend, links unten ein Wappen.^s» Grabstein des Propstes Friedrich Gunderstorfer (f 1448). Detail. Pfarrkirche Ranshofen. Foto: Max Eitzlmayr, Braunau brüder in und außerhalb des Stiftes erlas sen. Die Reform wurde als „Indersdorfer Reform" bezeichnet, weil diese zuerst im Chorherrenstift Indersdorf (in Bayern) eingeführt wurde und sich bewährt hatte.29o Propst Friedrich befiehlt seinen Mönchen „literis librisque scribendis operam dare".29i Im Jahre 1446 schlössen die Stifte Ranshofen und Indersdorf eine Konföderation ab.^®^ Auch zwischen den Stiften St. Florian unter Propst Lukas und Ranshofen unter Propst Friedrich kam am 12.März 1446 eine Konföderation zustande.293 Mit der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in Salzburg schloß Propst Friedrich am 19. August 1446 eine Gebetsverbrüde rung ab.^s" Im selben Jahre verbrüderte sich auch die Benediktiner-Abtei Wesso brunn unter Abt Leonhard I.Vettingermit dem Stift Ranshofen. Der Indersdorfer Stiftsdechant Ulrich Schirm führte 1446 und 1447 die Visitation von Ranshofen durch.296 25. Ulrich Il.Puecher 1448-1451 Er war vor seiner Wahl Dechant des Stiftes. 1449 kam mit dem Chorherrenstift Rottenbuch eine Gebetsverbrüderung zustande.299 1451 fand in Ranshofen eine neuerliche Visitation statt und die Urkun de vermerkt darüber, daß im Kloster Hausvorschriften vorgefunden worden 290 Lexikon f.Theol.u. Kirche. Sp.991. 291 Johannes Heldwein: Die Klöster Bayerns am Ausgange des Mittelalters. München 1913. S. 125. 292 Mitteilung des Erzbischöflichen Ordinariates München, Archiv, vom 14.2.1980. 293 Mitteilung von Univ.-Prof. DDr. Karl Rehberger, Stiftsarchivar St. Florian, vom 2.7.1979. 294 Mitteilung von Dr. Adolf Hahnl, Bibliothekar und Archivar der Erzabtei St. Peter in Salzburg, vom 26. 6. 1979. 295 Pirmin Linäner: Profeßbuch der BenediktinerAbtei Wessobrunn. Kempten und München 1908. S. 84. 296 Ignaz Zibermayr: Die Legation des Kardinals Nikolaus Cusanus und die Ordensreform in der Kirchenprovinz Salzburg. München 1914. S. 142. 297 Eitzlmayr: S. 66. 298 Martin: Kunsttopographie. S. 123. Nr. 7. 299 Heinrich Wietlisbach: Album Rottenbuchensis. Verzeichnis aller Pröpste und Religiösen des Regular-Augustinerstiftes Rottenbuch. Mün chen 1902. S. 88. Nr. 14.

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