OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

kuratoren des Stiftes dessen Interessen am römischen Hofe vertreten sollten. Bi schof Petrus von Passau lud den Propst am 19. Februar 1267 ein, zum großen Kapitel am 14. März 1267 nach Passau zu kom men, welches abgehalten werden würde, um in der Diözese nach Bedürfnissen zu reformieren.^®® Im Jahre 1267, am 18. März, langte ein Schreiben des Papstes ein, in dem die Sorge um das Stift dem Erzbischof Ulrich von Salzburg übertragen wurde. Das Stift durfte nun durch seine Mitglieder die einverleibten Pfarren be setzen und deren bedeutende Einkünfte nützen.^®® Der Propst wendete alle Mühe auf, um adelige und vermögende Personen zu bewegen, dem Stifte durch Beiträge und Schenkungen wieder aufzuhelfen und hatte damit Erfolg. Wertvolle Schenkun gen und Leistungen, zum Teil Wiedergut machungen für dem Stift zugefügten Scha den und die Bewilligung des Papstes Cle mens IV., versetzten Propst Sifried in die Lage, den Bau des Stiftes und der Kirche wieder zu beginnen. Schon am S.Novem ber 1266 hatte Bischof Petrus von Passau zwei Altäre, einen zu Ehren der hl. Drei faltigkeit und einen dem hl. Kreuz, weihen können.i''® Um 1270 schrieb der Ranshofner Laienbruder Wemher der Gartenaere die Versnovelle „Meier Helmbrecht". In einer Messenstiftung vom 18. 11. 1275 heißt es „ ... mit feierlichem Glockenge läute. 10. Jänner 1277 stellten Wi chard von Pollheim d.Ä.und Dietrich, In dex Civitatis, in Wels zwischen dem Propst von Ranshofen und Konrad von Aichberg wegen des Gutes zu Aichberg einen Ver gleich her.i^® Nach diesem Datum hatte Sifried resigniert. Er starb am 8. Juni 1277.^^" Zu seiner Sterbestunde läuteten die Glocken, weil in einem Statut über die Gedächtnisfeier für verstorbene Mitglie der des Stiftes vom 8. Juni 1277 ein „drei maliges Läuten aller Glocken" erwähnt wird."® 14. Konrad 1.1277 - 1311 Er stammte aus Burghausen. Nach dem Tode Sifrieds wurde am Tage des hl. Bartholomäus (25. August) 1277 der Chorherr Konrad zum Propst gewählt."® Schon am 13. September 1277 verlieh Propst Konrad dem um das Stift sehr ver dienten Pfarrer Wemhard zu Puchkirchen Zehente in der Pfarre Hartberg und nahm ihn in die Confraternität auf."^ 1278 sich tete Propst Konrad die alten noch vorhan denen Aktenstücke im Stift, prüfte sie und ließ einen Kodex anfertigen, den er Regi strum nannte, worin die Rechte und Privi legien, die Güter und Weinberge des Stif tes, dessen Erträgnisse, die Zehente und Stiftungen enthalten waren und ermahnte alle seine Nachfolger, diese Aufzeichnun gen fortzusetzen."® Herzog Heinrich von Bayern ersuchte am 13. April 1280 den (Dom-)Propst und das Kapitel von Passau, dem Stifte Ranshofen ,die Pfarre Haiming 167 Mayr: Antiquarium. pars IV. pag. 71. - Monumenta boica III. S.334.-Pritz: S.364 —365. 168 Fontes rerum austriae. Dipl. et acta. Bd.I 1894. S. LXXV. Nr. 40. 169 Mayr: Antiquarium. pars IV. pag. 73. 170 Konrad Schiffmann: Die Kirchweih-Chronik von Ranshofen. In: Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. V. Jg. Linz 1908. S.22. 171 Ernst Weber — Gregor Peda: Land am Inn zwi schen Salzachmündung und Donau. Freilassing 1980. S. 7. 172 Florian Oberchristi: Glockenkunde der Diözese Linz. Linz 1941. S.451. 173 Konrad Meindl: Geschichte der Stadt Wels. Wels 1878. S. 40. 174 Lindner: Monasticon. S. 245. Nr. 14. 175 Oberchristi: Glockenkunde. S.451. 176 Mayr: Antiquarium. pars IV. pag. 83. 177 Pritz: S. 368. 178 Pritz: S. 368.

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