OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

GilgenbergJ54 propst Ortlieb stirbt 1255, Tag und Monat sind nicht überlieferte5® 13. Sifried (Sifrid) 1255 - 1277 1256 fielen Heinrich Piber von Hel fenberg und Wock von Rosenberg, Lan deshauptmann von Oberösterreich, in Bayern ein und legten Burghausen und Ranshofen in Asched^e Herzog Heinrich I. von Niederbayern gestattet mit Urkunde vom 4. März 1257 dem Gotteshaus Rans hofen, jährlich zwei Talente Salz zollfrei durch Burghausen und Schärding zu füh rend Im Krieg zwischen König Ottokar von Böhmen und dem Herzog von Bayern im August 1257 wird Ranshofen neuerlich niedergebrannt. Die alte Pfalz wurde da bei zerstört und nicht mehr aufgebaut-^®« Am 12. Juni 1259 wird der Ranshofner Chorherr Gerold zum Propst von Rei chersberg gewählt.159 Bischof Otto von Passau erklärte am 10. Juni 1261 die Pröp ste von Ranshofen für exemt vom Erzpriester in Mattsee. Sie übten nun in eigener Person die Archidiakonatsrechte über ihre Pfarren aus. Der Weilhart begrenzte im Süden das Archidiakonat Ranshofen.150 Erzbischof Ulrich von Salzburg übernahm das Privilegium Papst Cölestin III. vom 19. 4. 1195 und bestätigt damit am 18. März 1262 zu Otting die Besitzungen des Klo sters Ranshofen.161 Am 24. Juli 1262 be stätigt Erzbischof Ulrich dem Stift Rans hofen zum hl. Pankraz die von seinen Vorgängern verliehene Kirche Hohperg (Hochburg)i62 und schenkt dem Stifte Ranshofen allen Neubruchzehent zu Ettenau, ausgenommen des für die Pfarrkir che vorbehaltenen Drittels und läßt dar über eine Urkunde mit Datum 11. Juni 1263 zu Otting ausfertigen.i63 Papst Ur ban IV. bestätigt am 28. April 1264 alle Besitzungen des Stiftes und nimmt es un ter seinen Schutz. i64 Papst Klemens IV. befiehlt am 18.März 1266 dem Erzbischof Wladislaus von Salzburg, dem Propst und Konvent von Ranshofen Schutz angedeihen zu lassen und gegen ihre Bedränger vorzugehen.165 Im Sommer des Jahres 1266 griff König Ottokar von Böhmen wieder Bayern an und sein Feldhaupt mann Preusel ließ das Stift Ranshofen in Asche legen.166 Propst Sifried schrieb am 14. August 1266 an Papst Klemens IV. und schilderte die Not und den elenden Zu stand des Klosters, daß nur mehr drei Prie ster erhalten werden könnten, wogegen es früher 14 Priester und 50 andere Personen gewesen seien. Er bat ihn daher, er möchte die dem Stifte übergebenen Pfarren, wor über es bisher nur die Patronatsrechte be saß, diesem ganz enverleiben, nämlich: St. Michael, Neukirchen, Handenberg und Geroltsberg (Geretsberg), samt den dazu gehörigen Filialen und Kapellen. Das Stift wolle nicht deren Besitzungen einziehen, sondern die jährlichen Einkünfte aus den Zehenten und anderen Erträgnissen ver wenden. Er bat ferner um Bestätigung der Privilegien und Ablässe. Er schickte seine beiden Priester Siboto und Albert mit ei nem Lizenzbrief vom 8. September 1266 nach Rom, wo sie als bevollmächtigte Pro153 Franz Martin: Die Regesten der Erzbischöfe und des Domkapitels von Salzburg. I.Bd. 12471290. Salzburg 1926. S. 29. Nr. 211. 154 Heimatland. XV. Jg. 1938. Heft 7. S. 108. 155 Kuen: Collectionis. S. 4. 156 Pillwein: Innkreis. S. 19. 157 Böhmer: Wittelsbachische Regesten. S.76. 158 Martin: Kunsttopographie. S. 111. 159 Lindner: Monasticon. S. 250. 160 Meindl: Braunau. S. 126. 161 Martin: Regesten der Erzbischöfe. S.51.Nr.379. 162 Martin: Regesten der Erzbischöfe. S.52.Nr.385. 163 Martin: RegestenderErzbischöfe. S.53. Nr.397. 164 Monumenta boica III. S. 333. 165 Martin; Regesten derErzbischöfe. S. 62.Nr.475. 166 Pillwein: Innkreis. S. 20.

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