OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 4

Die Pröpste des Augustiner-Chorherrenstiftes Ranshofen (2)* Von Hans Rödhammer IL Heinrich 1229 - 1245 Kaiser Friedrich II. ernennt mit Diplom vom I. Oktober 1222 Propst Heinrich von Ranshofen zu seinem kaiserlichen Hofka plan, Heinrich dürfte somit den Rang eines Propstes gehabt haben, vermutlich aber „praepositus substitutus" gewesen sein. Die Ernennung erfolgte wegen seiner Klugheit und Ehrbarkeit.13® Noch im Jah re 1229 beurkundet Propst Heinrich, Archidiakon von Ranshofen, daß Abt Bert hold von Michaelbeuern den Ministeria len H. die Heirat mit einer Censualin von Ranshofen unter der Bedingung gestattet hat, daß die etwaigen Kinder zwischen den beiden Kirchen geteilt werden."^ Propst Johann II. von Suben erneuerte 1231 die Gebetsverbrüderung mit Ranshofen und machte dazu Geschenke.^38 Bei den da maligen Streitigkeiten zwischen dem Her zog Friedrich II. von Österreich und Her zog Otto von Bayern wegen der Ansprü che auf Schärding und Formbach began nen für das Stift sehr schlechte Zeiten. Erchanger von Wesen, Friedrichs Feld herr, rückte im Herbst 1232 gegen Brau nau und plünderte Ranshofen und Neukir chen. Im Frühjahr 1233 erschien Herzog Otto II. von Bayern und vertrieb ihn.^^s Herzog Otto II. verlieh im Jahre 1236 dem Stifte Suben eine bestimmte Mautfreiheit, dabei ist der Propst von Ranshofen als Zeuge erwähnt.i"" Papst Gregor IX. schreibt am 24. März 1238 dem Abt und Prior von Raitenhaslach und dem Propst von Ranshofen und beauftragt diese mit der Untersuchung des Streites zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Her zog von Bayern wegen einiger Dörfer und ersucht um Entscheidung. Um 1240 er hielt der Propst von Ranshofen die Würde eines Archidiakon.^'^^ Hier dürfte es sich um das Archidiakonat Mattsee handeln. In der allgemeinen Spaltung in Deutsch land stand Herzog Otto von Bayern noch auf der Seite des Papstes, Bischof Rudi ger von Passau dagegen auf der Seite des Kaisers. Um das Gebiet des Herzogs zu verheeren, weil Propst Heinrich zu Rans hofen als Hofkaplan von Kaiser Friedrich ' Die 1. Folge dieses Beitrages ist in Heft 4/1984 der OÖ. Heimatblätter, S. 336 - 347, erschienen. 135 Mitteilung des Österreichischen Staatsarchives, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv, vom 13.7. 1979, ZI. 6902/1979 (Hofrat Dr. Anna Benna). 136 Hauthaler; Salzb.Urk.Buch 1. S. 835. 137 Hauthaler: Salzb. Urk.Buch I. S. 835. Nr. 125. 138 Hans Rödhammer: Die Pröpste von Suben. S. 229. 139 Pillwein: Innkreis. S. 18. 140 Monumenta boica IV. pag. 529. 141 Koch-Wille: Regesten der Pfalzgrafen. S. 23. Nr.431. —Johann Friedrich Böhmer: Wittelsba chische Regesten von der Erwerbung des Her zogtums Baiem 1180 bis zu dessen erster Wie dervereinigung 1340. Stuttgart 1854. S. 129. 142 Lamprecht: Hist.-Top. Matrikel. S. 110.

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