Die Schlacht bei Simbach 1743. Ansicht gegen Norden. Detail. Ölbild im Braunauer Rathaus. Foto: Wolfgang Baier, Braunau der alten Pfarrchronik wird abwechselnd von einer Martins- und einer Michaelska pelle gesprochen. Den allerdings volks tümlichen Namen „Sebastianikirche" nennt noch DDr. Eduard Kriechbaum in einem Zeitungsartikel im Jahre 1928, wo er über den Bauzustand der alten Kirche schreibt. So hatte letztlich die Friedhofska pelle im Laufe der Jahrhunderte drei Na men bekommen, dem noch vor dem Ersten Weltkrieg ein vierter, nämlich die „Alte Kirche" zugefügt wurde. Als nach der Angliederung des Inn viertels an Österreich im Jahre 1779 die Kirchen- und Klosterreformen von Kaiser Joseph II. durchgeführt wurden, wurde im Jahre 1785 die St. Martinskirche gesperrt und entweiht. Der Friedhof wurde bereits 1784 aufgehoben und schließlich 1789 ein geebnet. 1786 stellte eine Inventurkommis sion den Wert der verbliebenen Kir cheneinrichtung mit 21 Gulden und den des Gebäudes mit 75 Gulden fest. Die Se bastiansbruderschaft wurde aufgelöst und ihr Vermögen dem Religionsfonds zuge wiesen. Von der Kircheneinrichtung ist - soviel heute noch festgestellt werden kann - nur das Altarblatt des Sebastiansaltares (aus der Leprosenkapelle) erhalten geblie ben. Dieses Blatt hat in der Bäckerkapelle der Stadtpfarrkirche St. Stephan seinen Platz gefunden. Es ist deshalb sehr wert voll, weil es eine besonders interessante Ansicht der alten Festungsstadt Braunau vor 1740 zeigt. Unmittelbar nach Schlie ßung der Martinskirche wurde der an sich schon baufällige Turm bis auf die Grund mauern abgetragen. Bereits 1787 sollte die Kirche versteigert werden, doch fand sich kein Interessent ein. Auch 1794 und 1796
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