Werfel, Stefan Zweig oder Max Reinhardt charakterisiert werden kann, mit seiner weit über die Grenzen Österreichs hinaus reichenden Geltung — für den Selbstbe hauptungskampf eingesetzt. So besuchte Hans von Hammerstein beispielsweise gemeinsam mit Unter richtsminister Pernter, noch drei Wochen vor dem „Anschluß" das Haus Alma Mahler-Werfels, wo die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Carl Zuckmayer gefeiert wurde, während dagegen der deutsche Dichter Gehart Hauptmann das Haus Werfel bei seinen Österreich-Besuchen bewußt gemieden hatte.®® Auch auf dem Gebiete der bildenden Kunst wurde, im Gegensatz zu Hitlers Verurteilung der „entarteten Kunst", den Werken der modernen österreichischen Künstler, wie Egon Schiele, öskar Ko koschka, Anton Faistauer oder Albin Egger-Lienz, der ihnen gebührende Platz eingeräumt.®® Unter der nationalsozialistischen Herrschaft nahm im Kampf um die öster reichische Eigenständigkeit diese geistige Strömung an Tiefe und Breite zu und erfaßte auch Angehörige des früheren „nationalen Lagers". Nach dem Krieg fanden diese kul turellen Strömungen vor allem in den zahl reich erscheinenden Zeitschriften ihren Niederschlag. In der Dichtung suchte man Anschluß an die literarische und künst lerische Revolution der ersten Nach kriegszeit, um so das eigene Erleben von Krieg, Gefangenschaft, um so das eigene Erleben von Krieg, Gefangenschaft oder Konzentrationslager am besten auszu drücken. Vgl. dazu: Hans von Hammerstein: Im Anfang war der Mord. Wien. 1981. Vorwort von Harry Slapnicka. S. 26. Vgl. dazu: Heinrich Benedikt (Hrsg.): Geschichte der Republik Österreich. Wien 1954. S. 35.4.
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