Von etwa 1530 bis 1700 erlangten sie ben Orte Pfarrcharakter, die in den ver wendeten Quellen vorher auch nicht als Vikariate greifbar waren. Dazu kamen noch vier, früher zu Doppelpfarren gehörende Orte, die pfarrlich verselbständigt wurden; 26 Vikariate stiegen zu Vollpfarren auf. Die Anzahl der Seelsorgestellen hat sich al so durch die geschilderte Entwicklung von 1530 bis 1700 nur um 16 vermehrt. Die Zeit von 1700 bis 1937 Die Errichtung der Diözese Linz durch Joseph n. und die zwischen 1740 — 1790 erfolgte Gründung von 137 neuen Seelsorgesprengeln hat eine neue Dekanatseintei lung erfordert. Bis 1817 änderte sich die Zahl der Dekanate immer wieder. Mit die sem Jahre hatte sich die Lage stabilisiert und die Dekanatsgrenzen blieben bis min destens 1835 in Geltung. Während der nächsten Jahrzehnte zeigte sich, daß diese Verwaltungseinheiten noch immer zu groß waren und bei der bestehenden Dekanats einteilung verschiedene Wirtschaftszent ren und Verwaltungsschwerpunkte unbe rücksichtigt geblieben sind und auch man che Dekanatsgrenzen nicht überall den Verkehrsverhältnissen entsprachen. Aus diesem Grund wurden zwischen 1840 und 1910 elf neue Dekanate gegründet. Zwischen 1840 und 1870 verbesserten verschiedene Grenzänderungen die Deka natsgrenzen, insbesondere aber brachten zahlreiche Änderungen zwischen 1870 und 1910 (vor allem 1909) Vorteile für die ein zelnen Pfarren. Darüber hinaus fanden um die Jahrhundertwende einige Namensän derungen statt. Zwischen 1910 und dem Beginn des Jahres 1938 war die Zahl der Grenzände rungen nicht mehr so bedeutend. 1918 er folgte noch die Errichtung des Dekanates U nterweißenbach. Die nun bestehende Dekanatseintei lung blieb bis 1942 in Geltung. Die Entwicklung der Seelsorgesprengel ging nicht kontinuierlich vor sich, son dern war an bestimmte historische Perio den gebunden. Zeiträume mit besonders intensiver Entwicklung wechselten mit sol chen des Stillstandes und der Konsolidie rung der vorher gegründeten Sprengel. Zwischen 1700 und 1740 wurden nur fünf neue Seelsorgestellen errichtet; außerdem kam es zur Wiedererrichtung des ehemali gen Seelsorgesprengels Wallern. Mit Maria Theresia setzte eine neue Entwicklung ein. Man beschloß, verschie dene Seelsorgestellen zu verkleinern bzw. überhaupt neue Sprengel zu gründen, um damit den Bedürfnissen einer effizienten Pastoral besser zu entsprechen. Die Kaise rin ging dabei aber behutsamer vor als spä ter ihr Sohn. Einen Höhepunkt erreichte das „Pfarreinrichtungsgeschäft" zwischen 1780 und 1785. Von den 137 neuen Seelsor gestationen , die zwischen 1740 und 1790 er richtet worden waren, wurden 26 zwischen 1740 und 1779 und III zwischen 1780 und 1790 geschaffen. Dazu kamen noch acht Wiedererrichtungen ehemaliger Seelsorge sprengel. Schon die enorme Zahl läßt ver muten, daß es gelegentlich zu Fehlplanun gen gekommen war. Tatsächlich gab es neun Seelsorgestationen, die, kaum errich tet, wieder aufgelöst wurden oder nach we nigen Jahren ihre Selbständigkeit verloren und bis heute nicht wieder errichtet wur den. Sie sind in obiger Zahl nicht enthal ten. Auch Schalchen und Haselbach bei Braunau wurden bald nach ihrer Errich tung wieder aufgelöst und sind daher bei den 137 neuen Seelsorgestellen nicht mit gezählt. Außerdem gab es eine Anzahl von Seelsorgesprengeln, die einige Jahrzehnte bestanden, dann ihre Selbständigkeit ver loren und erst später wieder besetzt oder neu eingerichtet wurden; zudem ist der Rang mancher Seelsorgestellen nicht ein deutig feststellbar.
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