OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 1

Die Entwicklung der kirchlichen Organisation der Diözese Linz von 1968 bis 1985 Von Margit Lengauer Im Jahre 1970 wurde erstmals der Ver such - unternommen, die kirchliche Ent wicklung des heutigen Linzer Diözesangebietes vom Mittelalter bis zur Gegenwart (31. Dezember 1967) darzustellen. Aufgabe der vorliegenden Abhand lung ist es, die weitere Entwicklung aufzu zeigen und den Ist-Stand der kirchlichen Organisation per I.Jänner 1985 darzustel len und auch auf Probleme für die Pastoral, die sich auch aufgrund der Struktur des be stehenden Netzes der Seelsorgesprengel ergeben, hinzuweisen. Besonders hiezu konnten neben eige nen auch die Überlegungen und Erfahrun gen des Generalvikars der Diözese, Mag. Josef Ahammer*, eingebracht werden. Einleitend wird in knappen Strichen auf die Geschichte der kirchlichen Organi sation verwiesen. Zur Geschichte der kirchlichen Organisa tion Vom 13. bis zum Beginn des 18. Jahrhun derts Bistumsgliederung Der systematische Ausbau eines auf den Bischofssitz in Passau (bis 1783/85) hin geordneten Pfarmetzes erfolgte seit dem 11. Jahrhundert. Um das große Gebiet einigermaßen geordnet verwalten zu kön nen, waren Zwischeninstanzen zwischen der Diözese und den Pfarreien notwendig. Als solche fungierten die Einrichtungen der Dekanate, Archidiakonate und Offizialate. Den zeitlichen Vorrang hat die Deka natsgliederung. Deren Existenz ist seit ca. 1100 durch die Erwähnung von „Dekanen" gesichert. Die Dekanatseinteilung scheint der Errichtung des Pfarrnetzes in der Diö zese unmittelbar gefolgt zu sein. Nennungen von Archidiakonen seit dem Ende des 11. Jahrhunderts erlauben hingegen noch keinen Schluß auf das Vor handensein einer Archidiakonatseinteilung der Diözese. Diese ist nach den Ouellen erst seit der Mitte des 13. Jahrhunderts nachweisbar. Die großräumigsten Archidiakonate — d. h. Lorch und die in der „unteren Diöze se" gelegenen — hören noch im 13. Jahr hundert zu bestehen auf. Diese fielen of fenbar der Errichtung eines Offizialates zum Opfer, jene der Teilung des Archidiakonates Lorch in zwei selbständige Deka- * Ich möchte es nicht versäumen, für sein Interesse an dieser Studie und seine Hilfe herzlichen Dank auszusprechen. Für die Erstellung und Übermittlung von Daten zur kirchlichen Organisation von 1968 — 1985 danke ich besonders Herrn Franz Pfaffermayr und seinen Mitarbeitern im Referat für Statistik und Sozialforschung (DFK).

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