deutschen CäcilianerWitt, Mitterer, Zangl und c) die österreichischen Cäcilianer, al len voran Habert. Die Beilagen der Zeitschrift in den Jah ren von 1881 bis 1883 enthalten vorwiegend Choralbearbeitungen. In diesem Zusam menhang sei auch auf den Kongreß zur Be lebung des reinen und echten kirchlichen Gesanges in Arezzo im September 1882 verwiesen, dessen Aktionskomitee Habert angehörte; er nahm jedoch an der Tagung selbst aus sprachlichen Gründen nicht teil. Als praktisches Ergebnis der Beschäf tigung mit Choralfragen gab Habert 1881 im Auftrage des OÖCV das „Orgelbuch zum Gesangbuch für die österreichische Kirchenprovinz" heraus; es sollte der Straf fung des Volksgesanges dienen und wurde von den Ordinariaten von Wien, St. Pölten und Linz approbiert. Die zweite Auflage erschien ein Jahr nach Haberts Tod im Jahr 1897 unter dem Titel „Te Deum Laudamus". Es berücksichtigte wie die Flut der nun erscheinenden Gebetbücher und Lie dersammlungen die neu eingeführten Feste der Marien- und Herz-Jesu-Verehrung. Als Typus sei das seichte, terzengesättigte Marienlied „Es blüht der Blumen eine" an geführt; eine Parallele zu den sentimenta len neugotischen Kirchenbauten, den er starrten Schreinaltären und den ge schmacklosen Orgelprospekten Dechant Arminger war im Mai 1883 Domherr in Linz geworden. Infolge seiner Kränklichkeit mußte die Vereinsversamm lung 1883 entfallen; am 7. Juli 1884 verstarb der Obmann des OÖCV vier Tage vor dem festgesetzten Termin für die Jahresver-, Sammlung des Vereins. Am 16. Oktober desselben Jahres folgte ihm der Chorregent des Stiftes St.Florian, Ignaz Traumihler, der als begeisterter Anhänger Witts der Sa che des OÖCV große Schwierigkeiten be reitet hatte und als sein profiliertester Geg ner im eigenen Lande bezeichnet werden muß. Die oben erwähnte Generalver sammlung des ÖÖCV fand dann in Wels unter Teilnahme vor allem einer Wiener Vertretung ganz im Zeichen einer NeuKonstituierung zu einem österreichischen Cäcilien-Verein statt. Propst Marschall von der Wiener Votivkirche wurde als Zentral präses gewählt und Haberts Zeitschrift als Vereinsorgan erkoren; als Obmann des OÖCV fiel die Wahl auf Domvikar Burgstaller. Somit war — scheinbar — der erste Schritt zur Vereinigung der Diözesen der österreichischen Kirchenprovinz zum ÖCV getan. Am 29. November 1884 verstarb der Bischof von Linz, Franz Josef Rudigier; er hatte den OÖCV überaus gefördert, denn dank seiner Empfehlungen und der Er laubnis, die Zeitschrift aus dem Kirchen vermögen zu finanzieren, war es gelungen, diese überhaupt am Leben zu erhalten. In zwischen hatte sich Witt sehr entschieden gegen den Anschluß der Salzburger Kir chenprovinz an den soeben konstituierten ÖCV ausgesprochen;^^ so befürchtete der neue Obmann Burgstaller neue Kämpfe und informierte Habert daß er in näch ster Zukunft in der Zeitschrift eine „Frie denserklärung" an den ACV veröffentli chen wolle. Nach längerem Hin und Her sandte Burgstaller am 11. März 1885 den Text derselben und „beauftragte Habert freundlichst", diesen an der Spitze der nächsten Nummer zu publizieren. Letzte rer konnte sich jedoch nicht entschließen, die Veröffentlichung vor der endgültigen Genehmigung der Statuten des OCV kom mentarlos durchzuführen.^"* Mit aller Be stimmtheit forderte nun Burgstaller die Aufnahme der „Friedenserklärung"; sonst könne er die Zeitschrift nicht mehr als Or gan des OÖCV betrachten. Habert hatte Ernst Tillel: Österreichische Kirchenmusik. Werden-Wachsen-Wirken. Wien 1961. S.31(). Musica Sacra. 1885. S.9. Burgstaller an Habert, 19. 1. 1885. Habert an Klinger, 17.4. 1885.
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