ACV."^'' Nach dem schon erwähnten Reichersberger Chorherrn Dobihammer als Pro-Redner ergab die Abstimmung 31 zu 10 Stimmen gegen den Anschluß. Da aber der Wunsch nach einem eige nen Vereinsorgan wieder laut wurde, ver einbarte man die Herausgabe einer Mo natszeitschrift ab Jänner 1877 unter der Be zeichnung „Zeitschrift für katholische Kir chenmusik, zugleich Organ des o.ö. Cäcilienvereines". Es war wieder eine Musik beilage - diese Werke sollten leicht aus führbar sein und guten, kirchlichen Ge schmack bekunden — vorgesehen. Der Druck sollte bei Breitkopf und Härtel er folgen, und der Jahrespreis war - wie frü her - mit drei Gulden festgesetzt; man wollte 400 Abonnenten gewinnen. Im August 1877 erschien im Verlag Leuckart in Leipzig die schon 1876 begon nene Broschüre „Der deutsche CäcilienVerein. Nach der Natur gezeichnet von Joh. Ev. Habert, Organist in Gmunden am Traunsee". Eine Entgegnung darauf veröf fentlichte der St. Galler Domkapellmeister Stehle im Frühjahr 1878 im Verlag Coppenrath in Regensburg unter dem Titel: „ÜNeue Habertianaü — Ernste und scherzhafte Glossen und Betrachtungen über die neueste Schimpfiade des Jüngers der Liebe am Traunsee." — Die Tendenz dieser Broschüre, angeheizt durch persön liche Ressentiments, läßt sich unschwer aus ihrem Titel entnehmen. Am 25. Oktober 1877 fand die Gene ralversammlung des OÖCV in Gmunden statt. Der bedeutendste Beschluß der von Habert bestens vorbereiteten und organi sierten Versammlung war die Herausgabe eines Diözesan-Kirchenliederbuches als Vereinsgabe. Besonders bemerkenswert an dieser Versammlung war die Anwesen heit F. X. Haberls, der Habert in seiner Gmundner Wohnung aufsuchte. Bald dar auf erschien aus seiner Feder in Witts Zeit schrift eine kurze Charakteristik der Gmundner Versammlung unter dem Titel „Aufklärungen über den OÖCV".^^ Die Erwiderung darauf erfolgte als Beilage in Haberts Zeitschrift;^® sie sei hier in extenso angeführt, um den damaligen Stand der Problematik zu illustrieren: Zur Aufklärung über den österreichischen Cäcilien-Verein Die Witt'sehen Blätter haben wiederholt das Unternehmen, einen österreichischen Cäcilien-Verein zu gründen, als ein solches hingestellt, das zu einem Schisma führen soll. Diesem Vorwurfe gegenüber möge fol gendes beachtet werden: 1) Die Gründung eines österreichischen Cäcilien-Vereines wurde in meiner Zeit schrift zuerst in der Februar Nummer 1870 angeregt. Das päpstliche Breve über den deutschen Cäc. V: aber ist datiert vom 16. Dezember 1870, und erschien als Beila ge in der Februar Nummer der Fl. Bl: 1871. Wie man da ein Auflehnen gegen dieses Bre ve herausfinden kann, das uns erst um ein volles Jahr später mitgetheilt wurde, ist mir unbegreiflich. 2) Witt selbst nannte nach dem Erschei nen desselben seinen Verein „den deutschen Cäcilien-Verein". Seine Fl.Bl: (= „Fliegen den Blätter") tragen bis zur Nr. 5 1876 die Bezeichnung „Organ des allgemeinen deut schen Cäcilien-Vereines". Erst mit der Nr. 5 tritt an deren Stelle die bis jetzt übliche Be zeichnung „Organ des Cäcilien-Vereines für alle Länder deutscher Zunge". Diese Nummer 5 bringt an der Spitze die Einla dung zur Generalversammlung in Graz. Das ist redend genug. Gerade schlau ist die Verwendung der Bezeichnung nicht, denn „Länder deutscher Zunge" und „Öster reich" sind bekanntlich Begriffe, die sich nicht decken, wie jeder Gymnasial.schüler weiß. Man wollte eben das Vorgehen verChristliche Kunstblätter. Jg. 1876. S.42. Fliegende Blätter. Jg. 1877. S. 110 - 114. Zeitschrift für kath. Kirchenmusik. Jg. 1878. Nr.2.
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