ren, aber rentirt sich nicht mehr: ich habe doch mir etwas erspart, kommt einer nach, der nichts in Reserve hat, der muß erar men. Der hochwürdigste Bischof bringt es mit seinen zwey Herrschaften höchstens auf 7000 fl: wahrlich keine Congrua für ei nen solchen Herrn. In Unterösterreich ist diese Besteurung nicht, im Salzburgischen auch nicht: nur in Oberösterreich, wo zudem heuer der Schauer einen großen Theil getroffen hat. Wir tragen itzt die fünffache Besteurung ins vierte Jahr. Der sei. Abt Kornmann in einer Sybille der Zeit®^ sagte „nach einem erhaltenen Frieden ist eine hohe Besteu rung der Weg zur Revolution". Nun bey unserem Ländchen ist dieses wohl nicht zu befürchten. Ich denke, die Vorstellungen unseres hochwürdigsten Bischofs werden Eingang finden: auch lebt er selbst dieser Hoffnung. Unser Herr Prälat®^ war hocherfreut, daß Euer Bischöfliche Gnaden ihn mit ei nem Schreiben beehrt haben. Er hat einen harten Anfang, wohl auch in finanzieller Rücksicht. Am nächsten Charfreytag wird Fürst Hohenlohe®® im Dom zu Linz predigen. Am Ostermondtag hält Fürst Gruber seine Antrittspredigt, wie er mir selbst sagte. Er wird von Linz sogar Zuhörer bekommen. Wollte Gott, ich könnte darunter seyn. Eben erhalte ich einen Brief aus Bay ern. Der Bischof zu Augsburg, Baron von Frauenberg ist zum Erzbischof zu Bamberg ernannt, Bischof zu Eichstädt wird Hr. v. Pustet, Canonicus zu Regensburg, Bischof zu Augsburg Hr. Canonicus Riegg, Stadt pfarrer und Canonicus zu München; an dessen Stelle kömmt Hr. Hauptmann, ehe mahl Kreisrath in Salzburg, seit 1816 ange stellt in München. Daß Hr. Weintritt an der Mährischen Gränze eine Religionsfondspfarre habe an nehmen müssen, wird Euer bischöflichen Gnaden schon bekannt seyn. Für die Kan zel des Hr. Weingärtner®^ in Linz competirt Hr. Prof. Wierer®® in Salzburg, ein vortreflicher Mann. Ich bethe täglich, daß der gütige Gott fortfahre, die apostolischen Arbeiten Euer bischöflichen Gnaden zu segnen. Solche Bischöfe sollen nie altern, noch weniger sterben. Der baculus pastoralis ist bey ih nen wahrlich bedeutungsvoll, sie bedürfen ihn. Ich bitte entgegen um den hohen bi schöflichen Segen, und empfehle mich zu hohen Gnaden mit tiefster Ehrfurcht, und ewig dankbarem Herzen Euer Bischöflichen Gnaden devotester Verehrer Franz Freindaller, Pfarrer Rupert Kommann OSB-Prüfening (1757 — 1817): Die Sibylle der Zeit aus der Vorzeit ... 2 Bde. Frankfurt-Leipzig 1810 — seinerzeit von den Restaurativgesinnten ein gerne angezogenes Werk! — Vgl. Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 138. Von diesem bekannten Mann sind acht Briefe an Ziegler im Bestand wie Anm. 1 erhal ten. Neuer Propst von St. Florian war seit dem 10. September 1823 Michael Arneth (1777- 1854), auch ein verdienter Theologe. Er war natürlich mit Ziegler in Verbindung, wie mehrere Briefe im Bestand wie Anm. 1 belegen. - Vgl. auch Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 5. Alexander Fürst von Hohenlohe war berühmt für seine Wunderheilungen, er lebte 1794 -1849. — Neue Deutsche Biographie IX (1972). Sp. 486f. Johann Hilarius Weingartner (1784-1842), 1815 - 1823 Professor für Kirchenrecht und Kirchen geschichte in Linz, seit 1825 Pfarrer in Wartberg obder Aist. — Vgl. W. Dannerbauer: (wie Anm. 18). S. 88. Franz v. Paula Wührer (1795 - 1832), seit 1826 Theologieprofessor in Linz. — Vgl. Dannerbau er: (wie Anm. 18), S. 88.
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