OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 1

rische nach Linz schicken. Ich bitte, Hrn. Curat Schmid nebst meiner vorläufigen Danksagung dieses zu melden. Dem Hm Turzan liegen itzt Geschäfte ob, bey denen er leicht auf eine solche Kleinigkeit vergißt. Gerade heute feyern wir das Fest des h. Stanislaus. Wie oft dachte ich auf die schö ne Kapelle, und Alle, die darin wohnen! Empfehlen mich E.H. dem verehrungs würdigsten Herrn Pfarrer, wie auch Hrn Professor Stifter(?), den kennen zu lernen ich das Glück hatte. Der hochwürdigste Bischof Hohen wart hat an die Stelle des Hrn RRs Zobel"*^ seinen Consistorialkanzler Hrn Schwerdling''^ vorgeschlagen, doch wolle er drey andere Individuen vorschlagen, wenn der Ernennung desselben sein vorgerücktes Alter im Wege stehen sollte. So erzählte man mir. Der Erzbischof in Salzburg hat sechs in Vorschlag gebracht, die Konsistorialräthe Marchner, Pichler, und Hofmann,''^ und die zwey Dechante Rumpierund Lechner,''® sammt dem Director Thanner. Ich empfehle mich zur Gnade mit der größter Hochachtung E. Hoch würden Verbundenster, und gehorsamster Vereh rer Fr. Freindaller Die Positiones Theol. die dem Brief beylagen, waren wir sehr willkommen, ich dan ke dafür verbindlichst. 8. Freindaller an Ziegler, Yöcklabruck, den 4. April 1822: Euere bischöfliche Gnaden! Hochwürdigster, Hochwohlgebohrner Herr Herr! Ver ehrungswürdigster Gönner! Euere bischöfliche Gnaden schrieben den letzten Brief an mich ex aedibus Hoferianis. Daraus schloß ich, daß mein Ant wortschreiben eine andere Addresse erhal ten müsse. Allein ich wußte nicht, wo das Hoferische Haus liege. Ich schrieb daher an Hrn Prof. Weigl, um das Nöthige zu er fahren. Der Verschub seiner Antwort, die noch nicht erfolget ist, verschob auch mei ne Antwort: und ich konnte mir auf keine andere Art helfen, als daß ich gegenwärti gen Brief in hochdero voriges Quartier ab geben lasse: Die Dienerschaft des Herrn Pfarrer wird die Bestellung besorgen. Dieses ist die Ursache, warum Euere bischöfliche Gnaden keinen Brief von mir erhielten. Meinerseits war nicht nur Wille, es war Sehnsucht zu schreiben, um meinen innigsten Dank für die gnädige Zuschrift zu erstatten, die dem dritten Hefte der theol. Zeitschrift dieses Jahres beylag. Ich muß diesen Dank verdoppeln, da inzwischen auch das vierte Heft nachkam. Dem hoch würdigsten Herrn Prälaten Frint werde ich selbst meinen schriftlichen Dank abstatten. Herrn von Hofer, bey welchem Euere bischöfliche Gnaden itzt wohnen, habe ich die Ehre, von einer kleinen Lustreise zu kennen, die ich in Hochdero Gesellschaft mit Herrn Prälaten von St. Peter in Salz burg nach Dornbach machte. Welche Freude wird dieser edle Herzensfreund an Joseph Zobel, Domherr in Linz 1812, k.k. Re gierungsrat, + 28. 3. 1824. ^ Johann Schwerdling (1758 - 1833), seit 1811 Konsistorialkanzler in Linz, Spätjosephiner, em siger Schriftsteller, tüchtiger Bürokrat. - Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 2281. Alois Hofmann (geb. 1780), Weihbischof von Salzburg, es sind zehn Briefe von ihm an Ziegler im Bestand wie Anm. 1 erhalten. Matthäus Rumpier (1771 — 1846), angesehener Pädagoge und Erbauungsschriftsteller. — Vgl. Brandl: Theologen, (wie Anm. 4). S. 204 (Lit.) Joseph Lechner (1766 - 1836), Historiker. - Vgl. Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 144. ''' Ignaz Tlianner (geb. 1770), Philosoph in der idealistischen Tradition nach Immanuel Kant; Markus Mairitsch hat seine Dissertation über Thanner auf meine Anregung hin geschrieben. - Vgl. auch Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 247 (Lit.)

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