wodurch ein Suppiementband der Monathschrift entstehen dürfte. Ganz bin ich aber noch nicht entschlossen. Die Schlierbacher setien doch einmahl eine Sonne für sich aufgehen. Das Stift Seisenstein wird mit ihrem Stifte incorporirt, und sie bekommen zum Prälaten einen Seisensteiner Geistlichen. So erzählte man mir mit Zuversicht. Der vortrefliche Herr Prälat von Michlfeld, Max Prechtl,®^ ist gegen das En de des v.J. sehr gefährlich krank gelegen; aber, gottlob, wieder gesund. Die letzte Schrift v Stollbergs ist eine Antwort auf die Schmähschrift Vossens^® im 3ten Heft des Sophronizon. Ich habe sie mir verschrieben. In Bayern redet man von einer Excommunication des Prof. und Rectors Weiller^® in München. Erhalten mich Euer Hochwürden in Ihrem gütigen Andenken, und in Ihrer allerschätzbarsten Freundschaft. Ich bin mit ganzer Seele Ihr wärmster Verehrer Franz Joseph Freindaller N.Sch. Als man unsren Hrn Prälaten auf den Fuß stellen wollte, fiel er in Ohnmacht; auch bemerkte man, daß der Fuß viel kürzer ge worden. Seine Seelenkräfte sind ungeschmählert.'*° 7. Freindaller an Ziegler, Vöcklabrnck, den 13. November 1820: Hochwürdigster! Da ich mit der Antwort auf Ihr verehr liches Schreiben vom 9ten 8ber so lange warten wollte, bis ich das Pöschlische De positum erhielt, so mußten freylich Eure Hochwürden lange warten. Nach Abzug der 26 fl Reichsw. (in W.W. 21 fl 40 kr) die der Bauer auf An weisung des Hrn Pöschls an Joseph Moßhammer schon vor mehreren Jahren abge geben hat, sind in dem einen Paket noch geblieben 178 fl 20 kr, die er mir indessen sammt dem beyliegenden Brief behändiget hat, und in dem, hier mitfolgenden Sacke sich befinden. Die andere Hälfte, die im zweyten Pa kete war, biettet der Bauer Tauschbacher noch schuldig bleiben zu dürfen: indessen wolle er sich um Freunde umsehen, die es ihm vorstrecken, damit es also gleich erfol gen könne, sobald es verlangt wird. Er ist ein sehr rechtschaffener Mann. Diese an dere Hälfte sind auch 200 fl Silber in W.W. Herrn Prälaten Frint danke ich auf das verbindlichste für die Hefte des neuen Jahrgangs: es enthält sehr interessante Stücke, die mich ungemein anzogen. Von Herzen freuet es mich, daß Sie das schwere Tagwerk vollendet haben. Sie sol len nun ausruhen; allein ich kenne Sie: Erhohlung von einer Arbeit ist bey Ihnen eine andere Arbeit. Vergessen Sie aber nicht, daß überspannte Anstrengung die traurig sten Folgen zurückließe. Hr. Canonicus Turzan hat mir ge schrieben, daß mir Herr Curat Schmid''^ ein Exemplar seiner Postille zugedacht hat. Ich wies ihn an, er wolle durch die Aloys Dollische Buchh. dasselbe an die HaslingeWie Anm. LS. Der Streit der ehemaligen Freunde Stolberg und Voß ist allzu bekannt. Von Freindaller könnte stammen: Ueber den Uebertritt des Flerrn Gra fen Friedrich Leopold zu Stollberg zur katholi schen Kirche: Linz 1804, angezeigt in: Freindallers Linzer Monathschrift. 1810/1, ohne Seiten angabe. Cajetan Weiller (1762 — 1826), ständig befehdet von Strengkirchlichen, Exponent des eher frei sinnigen Teiles des bayerischen Klerus. — Vgl. Brandl: Theologen (wie Anm. 4), S. 258f (Lit.) Wie Anm. 29. Franz Seraph Schmid (1764 - 184.2). Domkurat zu St. Stephan, dann Ehrenkanonikus, erbauli cher theologischer Schriftsteller des Vormärz. — Vgl. Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 219.
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