OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 1

Der unglückliche Brand in Salzburg hat auch mich getroffen. Mit der Buchdruckerey des Inhabers der Mayrischen Buchhandlung liegt der ganze Vorrath mei ner Monath- und Quartalschrift, wie auch meines Handbuchs, in Asche, und, was unendlich mehr zu bedauern ist, der Inha ber selbst liegt im Schutte seines Hauses begraben, das nahe dem Entstehungsorte des Feuers stand. Der laufende sechste Jahrgang war ebenfalls zum größten Theil schon abge druckt. Ich hoffte, den ersten Band mit En de dieses Monaths versenden zu können. Auch dieser ward eine Beute der Flam men. Indeß hat eine andere Druckerey den selben übernommen, und man hat mir ver sprochen, zwey Pressen unausgesetzt da mit zu beschäftigen. Kaum wird also vor Ende July der erste Band, das ist, die ersten zwey Hefte erscheinen können. Den 24ten dieses Monaths reise ich in die Gastein. Die Aerzte versprechen mir dießmahl einen sehr guten Erfolg vom Ba de. Das Stift St. Peter in Salzburg hat sei nen vor zwey Jahren erwählten Abt verlo ren: er starb acht Tage vor dem großen Brande: ein harter Schlag für das Stift. Zu Lambach starb ebenfalls ein berühmter Mann, P. Colomann Fellner. Ich hoffe, daß Eure Hochwürden mei nen letzten Brief sammt den 6 Ex. der Be merkung des Hrn Jais über die Seelsorge^® erhalten haben. Der Preis ist in Scheinen nach dem Curs zu 250, 2 fl 30 kr. Ich hoffe das Glück, disen Herbst E. Hochwürden in Oberösterreich, und auch bey mir, aber nicht im Fluge, zu sehen. In Linz macht man E. H. zum Gubernialrath in Innsbruck an die Stelle des Herrn Galura,^° der das Bistum in Bregenz erhalten soll. Leer ist diese Sage nicht. Ich empfehle mich zur ferneren allerschätzbarsten Freundschaft, und verharre mit der innigsten Verehrung E. Hochwürden gehorsamster Diener Franz Freindaller 4. Freindaller an Ziegler, Vöcklabruck, den 5. Dezember 1818: Hochwürdigster Herr! Dem verehrungswürdigsten Herrn Ab te Frint bitte ich für das sehr interessante 3te Heft^^ meine verbindlichste Danksa gung zu melden. Inzwischen, hoffe ich, werden Euer Hochwürden das Paket erhalten haben. Bey den häufigen Arbeiten, womit Sie überladen sind, geschieht mir hart, so viele beschwerliche Gänge zu verursachen; aber die Vertheilung dürfte ja nicht eben per sönlich geschehen. Wenn Klüpfel in der Umstaltung abge druckt ist,^^ so bitte ich um ein Exemplar. Kann schon in meiner Q.Schr. keine Recension davon mehr erscheinen, so kann P. Koloman Fellner OSB-Lambach (1750 — 1818), als Maler und Kupferstecher bekannt. — Vgl. VF. Dannerbauer: Hunderjähriger Gene ral-Schematismus. Bd. 2. Linz 1889, S. 63. Ägidius Jais: Bemerkungen über die Seelsorge, besonders auf dem Lande. Salzburg 1817. 332 Seiten; noch mehrere weitere Auflagen belegen die Beliebtheit dieses Buches. - Vgl. Brandl: Theologen (wie Anm. 4). S. 123. Bernhard Galura (1764 - 1856), bedeutender Kirchenschriftsteller, Katechetiker; neun Briefe von Galura an Zicgier im Posten wie Anm. 1. Vgl. Anm. 5. ^ P. M. Engelberti Klüpfel . . . InstitutionesTheologiae Dogmaticae . . . Opera Gregorii Thomae Ziegler ... 3 Bde. Wien 1819 - 1821. - Vgl. die Rezension dieser Ziegler'schen Bearbeitung der bekannten josephinischen Dogmatik in: Theo log. Zeitschrift. Hrsg. von Jakob Frint. 9. Jg. 1. Band (1821). S. 361 - 374. Von E. Klüpfel (1733 — 1811) ist ein Brief an Ziegler im Bestand wie Anm. 1 erhalten. Lit.: Brandl (wie Anm. 4). S. 133.

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