OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 1

nars, Harrachstraße 7, das damals generalsaniert wurde und in Umbau begriffen war. Regens Josef Wiener stellte bereitwillig die für einen Archivbetrieb unbedingt notwendi gen Räume (Depot, Büro) zur Verfügung. Wenngleich heute dringende Raumwünsche offen sind, so stellt doch der damals festgelegte Standort eine gute Wahl dar. Insbesonde re kommt die für eine sparsame, moderne und effiziente Archivführung überaus günstige „Infrastruktur" des Hauses zum Tragen. Das Archiv als Kontaktstelle ist sehr zentral ge legen und wird zudem belebt durch die „Nähe" zur kirchenhistorischen Lehr- und For schungsstelle, dem Institut für Diözesan- und Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät, den Archivbenützern ist die neuorganisierte Hochschulbibliothek zugänglich, denen auch ein freundlicher Lesesaal zur Verfügung steht; nicht zuletzt bietet der Depot raum im Hause eine moderne Verwahrungsmöglichkeit der diözesangeschichtlichen Ar chivalien. Die baulichen Maßnahmen hiefür wurden noch 1973 begonnen und nach deren Abschluß (1974) das Depot mit einer Kompaktanlage (Speicherkapazität ca. 700 Lauf meter) und das Büro, das auch eine Handbibliothek (ca. 2000 Bände) aufnehmen sollte, entsprechend eingerichtet, sodaß es am 7. Mai 1975 bezogen werden konnte, also genau zehn Jahre vor dem 200jährigen Diözesanjubiläum. Aufgabenstellung Wie schon eingangs angedeutet, galt es zunächst, den Neuaufbau des Zentralaktenbestandes in die Wege zu leiten. Den ersten Arbeitsschritt bildete die Transferierung der umfangreichen Bestän de aus dem Bischofshof an die neue Arbeitsstätte. Damit wurde noch 1974 begonnen. Die Überstellungen, die jährlich dem jeweiligen Stand der Aktenaufarbeitung entsprechend fortgesetzt werden, sind noch nicht abgeschlossen. In den Jahren 1975 bis 1983 konnten mehr als 500 Laufmeter Akten völlig neu geordnet, verzeichnet und aufgestellt werden. Es wurde oben schon erwähnt, daß mit der Neuaufstellung der übernommenen Bestände jeweils auch eine ausführliche Registrierung erfolgt. Es ist vorgesehen, von den wichtig sten eigenen Beständen Regesten abzufassen. Vorerst wurden die Urkundenreihe und ausgewählte Bestände der Passauer Akten ins Auge gefaßt. Die nun gut vorangekommene Neuordnung des Ordinariatsarchivs und das be vorstehende Diözesanjubiläum ließen den Wunsch aufkommen, die 1904 gegründete und von O. Grillnberger und K. Schiffmann redigierte aber 1910 eingestellte Zeitschrift „Ar chiv für die Geschichte der Diözese Linz" neu zu beleben. Die Zielsetzung ist gleichge blieben: das „Neue Archiv für die Geschichte der Diözese Linz", deren erster Jahrgang 1981 eröffnet wurde, soll Sammelstelle für „Bausteine zu einer umfassenden Kirchenge schichte des Landes" sein und diözesangeschichtliche Studien vermitteln. Handbibliothek — Bild- und Plansammlung — Dokumentation Nebenher hat es sich als unumgänglicji erwiesen, im Archivbüro eine Handbi bliothek aufzubauen. Sie umfaßt diözesanbezogene personal- und ortsgeschichtliche Li teratur, Nachschlagewerke, Schematismen und einschlägige Periodika (derzeit ca. 2000 Bände).

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