und einer Abschlußklasse ins Petrinum ein zuziehen. Diese Hoffnungen wurden aber bald zunichte gemacht, als Ende Juli 1945 sowjetische Besatzungstruppen das Haus bezogen. Nun wurde das Stift Lambach zum Retter. In den leerstehenden Räum lichkeiten der ehemaligen NAPOLA (Na tionalsozialistische Politische Lehranstalt) fanden die 1. und die 2. Klasse Aufnahme, während die Studenten für die 3. Klasse mit der 3. Klasse des Stiftsgymnasiums Wilhering vereinigt wurden. So konnte im Schuljahr 1945/46 mit den drei unteren Klassen ein bescheidener Anfang gesetzt werden. Das Petrinum zählte damals in Lambach 99, in Wilhering 19 Studenten. ■ - 7 ! «"»TW .M' Die Studentenkapelle nach dem Abzug der So wjettruppen: Die Tabernakeltüren waren erbro chen, die Möbel zerschlagen, der Raum diente als Ablagerungsstätte für alle möglichen Abfälle. Der geplünderte Magazinraum im I. Stockwerk Am 29. Juni 1946, dem Patroziniumsfest des Hauses, räumte die sowjetische Besatzungsmacht überraschend das Petrin um. Sofort wurden die Arbeiten aufge nommen, um das Haus in bewohnbaren Zustand zu bringen. Ls bestanden aber schwere Bedenken, ob es innerhalb so kur zer Zeit bei den damaligen Verhältnissen gelingen werde, diese Arbeiten zeitgerecht zu leisten. Denn das Haus hatte in den letz ten Jahren sehr gelitten. Dank des großen persönlichen Einsat zes von Direktor Dr. Lranz Libelhuber und den Verwaltungsadjunkten Dr. Hermann Lhrengruber konnten diese umfangreichen Arbeiten termingerecht abgeschlossen werden. Am 14. Oktober 1946 zogen, nach achtjähriger Unterbrechung, 169 Studen ten des Untergymnasiums in das Petrinum ein. An diesem Tage der Rückkehr aber er krankte der Regens und Direktor der An stalt schwer. Er sollte sich von dieser Krankheit nicht mehr erholen. Neben den zurückgekehrten Studen ten beherbergte das Haus noch eine Gen darmerieschule und die städtische Volks schule Karlhof. Das erste Schuljahr im Pe trinum war von manchen Notzuständen be gleitet. Schwierig war die Lebensmittelver sorgung. Der Brennstoffmangel führte schließlich zu einer beträchtlichen Verlän gerung der Weihnachtsferien. Nachdem im ersten Schuljahr die An fangsschwierigkeiten verhältnismäßig gut überstanden waren, wurde in den folgen den Jahren Internat und Schule konse quent ausgebaut, um den früheren Stand wieder zu erreichen. Für diese Wiederin standsetzung des Petrinums hatte die Diö zese einen Betrag von ca. 2 Millionen Schilling aufgebracht. Die für entstandene Schäden gewährte Entschädigungssumme aber betrug nur 50.000 Schilling. Drückend wurde im Haus sehr bald die Raumnot. Mit Ende des Schuljahres 1950/ 51 — es fand wieder die erste Matura nach
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2