OÖ. Heimatblätter 1985, 39. Jahrgang, Heft 1

r i#; Verwundete Soldaten im Militär-Reservespital Petrinum während des I. Weltkrieges de des Petrinums der Diözese nicht zu rückerstattet wurde. Das Haus blieb wei terhin teilweise Reserve-Spital, teilweise diente es als „Zerstreuungsstation" für Heimkehrer und als Schulungsheim für Kriegsbeschädigte. Vorübergehend be stand der Plan, im Haus Mietwohnungen einzurichten. Da deshalb eine baldige Rückkehr der Anstalt nach Linz zweifelhaft schien und man einer längeren Trennung in zwei Ab teilungen ein Ende setzen wollte, wurde das Petrinum im Herbst 1919 in das völlig leerstehende Gebäude der ehemaligen Militär-Unterrealschule nach Enns verlegt. In dieser Zeit traf der Bischof eine wichtige Entscheidung in der Anstaltsfüh rung: Dr. Johann Zöchbaur, der seit 19(X) bereits Direktor des Gymnasiums war, er hielt als Regens die Gesamtleitung der An stalt. Damit wurden die Agenden der Re gentie und der Direktion in einer Hand ver einigt. Das Amt eines bischöflichen Kom missärs wurde aufgelassen. Durch die Übersiedlung nach Enns war zwar die gesamte Anstalt wieder verei nigt worden, aber bald auftretende Mängel ließen diese Entscheidung nicht als Dauer lösung erscheinen. Im April 1920 wurde von der Regie rung in Wien der Plan aufgegriffen, im Ge bäude der ehemaligen Militär-Unterrealschule in Enns eine staatliche Erziehungs anstalt oder eine Heeresführerschule zu er richten. Damit setzten von der Bundesre gierung Bestrebungen zur Rückgabe des Petrinums ein. Eine Kommission unter Vorsitz des Landeshauptmannes Johann Nepomuk Hauser beschloß am 12. April 1920 die Freigabe des Petrinums für den ursprüngli chen Zweck. Nun stand einer Rückkehr ins eigene Haus nichts mehr im Wege, wenn auch Vertreter der Linzer Sozialdemokratischen Partei die Verlegung der Brünner Techni schen Hochschule oder der Wiener Hoch schule für Bodenkultur ins Petrinum lieber gesehen hätten.

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