Buchbesprechungen Franz Mader: Wallfahrten int Bistum Passau. München - Zürich: Schnell & Steiner 1984. 159 Sei len. DM 36, — . Das Bistum Passau, seit 1785 durch die Neu gründungen über Betreiben Kaiser Josephs II. von einer der größten zu einer relativ kleinen Diözese zusammengeschrumpft, hat dennoch eine Fülle von Wallfahrtsorten, die nunmehr zum ersten Mal in entsprechender Form und Weise dargestellt wer den. Fast 2(X) Kirchen und Kapellen wurden vom Autor als Gnadenorte besonderer Art festgestellt, wobei auch alle ehemaligen Wallfahrtsorte in diese Zusammenstellung miteinbezogen sind. Nicht zuletzt wegen der reichlichen und guten Ausstattung des Werkes mit sehr informativem Bildmaterial ist Maders Arbeit nicht mit „unserem" Gugitz zu vergleichen, der aus Platzgründen viel mit Abkürzungen arbeiten mußte, dafür aber wesent lich mehr Literaturverweise bei den einzelnen Or ten angibt und u. a. auch die von jedem Gnadenort vorhandenen Andachtsbilder erwähnt. Darüber hinaus hat Gugitz auch jeden noch so kleinen und unbedeutenden Gnadenort angeführt. Das vorlie gende Werk stellt sowohl ein Nachschlagewerk dar wie auch ein flüssig geschriebenes Buch, das man wegen seiner liebevollen Gestaltung und des mit in nerem Engagement des Verfassers geschriebenen Textes gerne zur Hand nimmt. Die durchaus gegebenen Beziehungen nach Österreich hätte man sich allerdings von unserer Seite her etwas intensiver dargestellt gewünscht, so z. B. die Ausstrahlung der Passauer Maria-Hilf-Kopie (die älteste des Cranach-Originals, das 1619 von Passau nach Innsbruck kam) nach Österreich (in Öberösterreich insbesondere Mondsee und Maria Schmölln) oder bei der Erwähnung der jeweiligen Einzugsgebiete einer Wallfahrt auch die österreichi schen Gebiete, vor allem aus dem Innviertel. Nach einer etwas knapp gehaltenen „Einfüh rung" über das Wallfahrtswesen an sich - die be hutsame Behandlung der Kontinuitätsfrage sei da bei besonders positiv vermerkt — werden die „Ma rien-Wallfahrten" (mehr als die Hälfte aller Wall fahrten, was durchaus allgemein den süddeutsch österreichischen Verhältnissen entspricht), „Dreifaltigkeits- und Christus-Wallfahrten" und „Heili gen-Wallfahrten" in einer Übersicht behandelt. Es folgen zunächst die Gnadenstätten in der Stadt Pas sau, anschließend jene im übrigen Bistum, und zwar in alphabetischer Reihenfolge. Gleich als zweiter ört wird die Wallfahrt zum hl. Leonhard in Aigen am Inn behandelt, die, wie E.Burgstaller in seiner Karte der „Leonhardi-Wallfahrten und -Umritte" im Atlas von öberösterreich (2. Lfg., Blatt 38) fest gehalten hat, besonders stark nach öberösterreich ausstrahlt. Der Autor, Diözesankustos für das Bistum Pas sau und als solcher auch Mitarbeiter an mehreren Ausstellungen im Land öberösterreich, ist, wie dem Text zu entnehmen, nicht nur bestens mit den Kostbarkeiten der Kunst vertraut, sondern hat sich auch intensiv um die Volksfrömmigkeitsforschung bemüht. Neben dem Text sind aber auch die vielen Abbildungen hervorzuheben, die zum überwiegen den Teil von Gregor Peda, Passau, stammen. Ein Literaturverzeichnis und ein ausführliches Register beschließen das empfehlenswerte Werk. Dietmar Assmann Rudolf Zinnhobler: Die Passauer Bisfumsmatrikeln für das westliche Offizialat. Bd. III: Register. (= Neue Veröffentlichungen des Institutes für Ostbairische Heimatforschung der Universität Passau. Nr. 31c.) Passau: Neue Presse Verlag GmbH 1984. 243 Seiten. DM32.-. Zu den beiden 1972 und 1978 erschienenen Bänden (vgl. ÖÖ. Hbl. 1973 , 5.260, und 1979, S. 118 f.), in welchen in hervorragender Weise die Passauer Bistumsmatrikeln für die Archidiakonate Passau und Interamnes sowie Lorch, Mattsee und Lambach ediert wurden, liegt nunmehr das sicher schon von vielen erwartete Register vor.
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