OÖ. Heimatblätter 1984, 38. Jahrgang, Heft 4

Zensur 1918/26. In den Archivberichten wird die Fortsetzung des Stückverzeichnisses über den Be stand Belgien gebracht, wobei die Liste auch Korres pondenzen zwischen Ferdinand und Maria aus Linz zwischen 1529 und 1552 enthält. Die von Herbert, Haupt zusammengestellten kulturgeschichtlichen Regesten aus den geheimen Kammerzahlamtsrechnungen Josephs I. (1705/11) nennen auch die in Linz geborenen Büchsenmacher Lorenz Bauer (* Linz 1644) und Simon Pentzneter (* Linz vor 1680) sowie den Arzt Dr. Vitus Plischer in Linz, der 1711 auf Be fehl der verwitweten Kaiserin Eleonora Magdalena eine goldene Gnadenkette erhielt. Literaturberichte und Rezensionen beschließen den Band, dessen Um schlag ein Ausschnitt aus einem barocken Prospekt von Triest ziert. Georg Wacha Bauernhöfe. Form und Bedeutung alter Gehöfte in Oberösterreich. Texte: Wolfgang Klement und Bernhard Hasenherger. Bilder: Peter Purkenhauser und Alfred Hager. Litiz: OLV-Buchverlag 1982. 150 Abb. 208 Seiten. Ln. S498.—. ISBN 3-85214-355-1. Nach Jahrzehnten des Niederreißens, Zerstükkelns, Verbauens, hat eine Wende in der Wertschät zung des alten Bauernhausbestandes eingesetzt. Der Bauer, der seinen Flof im ursprünglichen Bauzustand erhalten möchte, gilt nicht mehr als hoffnungslos rückständig. In diesem Buch werden Flöfe vorgestellt, die in einer scheinbar intakten Landschaft ihre originale Gestalt und Ausstattung erhalten konnten. Es sind 150 hervorragende Fotos, die, fast zu ästhetisch, ei nen zögern lassen, das Buch wieder zuzuschlagen. Man fürchtet sich fast, aus dieser Art Traumwelt wie der mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Es ist allerdings der Text, der den Betrachter aus seiner beschaulichen Betrachtung reißt. Denn Wolf gang Klement nimmt in seinem einleitenden Beitrag eine „Bestandsaufnahme" im gleichlautenden Ab schnitt vor. Er weist darauf hin, daß die Fotografien als „Bildausschnitte der Wirklichkeit" zu betrachten sind, „weil aus dem Blickfeld genommen wurde, was unsere Umwelt mehr und mehr optisch dominiert: die Folgen massiver Eingriffe in die Natur, Zersiedelung, vor allem neue Bauten, deren Formensprache keinen Dialog mit den alten Fläusern aufnimmt". Weiters stellt er die historischen Beziehungen zur Entwicklung der Bauernhausformen her, die wirt schaftlichen, gesellschaftlichen, landschaftlichen Be dingungen ihrer Entstehung. Im Abschnitt „Die Herausforderung durch die al ten Bauernhäuser" geht Bernhard Hascnbcrger ge nauer auf Funktion, Material, Konstruktion, Propor tion, Integration in den auch darnach benannten Ka piteln ein. Das Werk kann als wichtiger Beitrag zur Erhal tung unserer Kulturlandschaft betrachtet werden. Elisabeth Schiffkorn Kulturzeitschrift Oberösterreich. 34. Jg. Hrsg. OO. Landesverlag. Red.: Dr. Otto und Dr. El friede Wutzel. Linz 1984. Jahresabonnement S 380.—. Einzelpreis S 98.—. Die ersten drei Hefte des 34. Jahrganges dieser Vierteljahresschrift für Kunst, Geschichte, Land schaft, Wirtschaft und Fremdenverkehr haben als Schwerpunktthemen „Bayern und Oberösterreich - Nachbarn am Inn", „Bergbau in Oberösterreich" und „Wald in Oberösterreich". Heft 1 setzt damit die Reihe verbindender Dar stellungen mit den Nachbarländern fort, die schon er folgreich „Salzburg und das Land ob der Enns" (4/1982) und „Österreich ob und unter der Enns" (4/1983) behandelt haben. Die oberösterreichische Landesausstellung im Stift Reichersberg anläßlich des 900jährigen Bestehens dieses Augustiner-Chorherrenstiftes und das Landes-Bildungszentrum Schloß Zell an der Pram stehen dabei im Mittelpunkt. Der für Oberösterreichs Wirtschaft nicht unbedeu tende Bergbau wird in Heft 2 gebührend dargestellt, während das Heft 3 vor allem die aktuelle Thematik „Wald" behandelt und dabei natürlich auch das „Waldsterben" eindringlich vorführt. Für Heft 4 ist als Schwerpunktthema „Theater und Musik in Ober österreich" vorgesehen. Die Hefte sind dank der hervorragenden Redak tion, der gut geschriebenen Beiträge und der vielen Illustrationen eine wesentliche Bereicherung für die Landeskunde unseres Bundeslandes. Dietmar Assmann Jahrbuch der Diözese Linz 1985. Hrsg. Bischöfliches Ordinariat Linz. Red.: Wolfgang Katzböck. 298 Seiten. S 60.—. Sowohl vom Umschlagtitel „Ich bin bei euch alle Tage —200 Jahre Diözese Linz" wie vom Umfang her wird die Besonderheit dieses Jahrbuches zum Aus druck gebracht. Dementsprechend sind auch die mei sten Beiträge auf das 200-Jahr-Jubiläum abge stimmt. Neben historischen Bezügen wird auch die Gegenwart gebührend dargestellt und durch einen Beitrag von Bischof Maximilian Aichern der Blick in die Zukunft gerichtet. Einen weiteren, allerdings we-

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