OÖ. Heimatblätter 1984, 38. Jahrgang, Heft 4

Zeit des Propstes Eticho stammt auch der Pergamentkodex (Clm. 12631), der die er sten acht Bücher der Etymologien des spa nischen Bischofs Isidor von Sevilla enthält und die Artes liberales behandeltd"® Die ser Kodex enthält auch die sogenannte Weifenchronik, die auf fol. 44v mit Hein rich dem Löwen endetd^i Papst Cölestin III. stellte am 29. April 1195 einen Frei heitsbrief aus, in dem auch Propst Eticho genannt wird, und der die Grenzen der al ten Pfarre Ranshofen enthält.^02 j^i einer Urkunde des Salzburger Erzbischofs Adalbert vom 15. November 1195 wird Propst Eticho als Zeuge angeführt.In einer Schenkungsurkunde des Erzbischofs Adalbert III. von Salzburg an das Domka pitel Salzburg wird ebenfalls Eticho als Zeuge genannt.10'' Propst Eticho ist 1196 gestorben, das genaue Datum ist nicht überliefert. 10® 8. Berthold 1196 - 1209 Für eine Schenkung des Erzbisehofs Adalbert III. von Salzburg an die Nonnen in der Stadt Salzburg im Jahre 1198 gibt „Perhtoldus ecclesiae maioris praepos." einen Zeugen ab. Adalbert sehenkt im sel ben Jahre zu seinem Seelenheile dem Nonnenkloster St. Georgen am Längsee 20 Talente Salz vom Tuval (Dürnberg), Zeuge ist an erster Stelle „Pertoldus prae pos. maioris".106 Um das Jahr 1200 ge schehen weitere Schenkungen an das Stift. 107 Am 27. Mai 1202 bestätigt Papst Innocenz III. das Recht des Propstes zur Ausübung der Seelsorge. Es habe in der Pfarre Ranshofen niemand etwas anzu ordnen als er, der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Passau. los Dom propst Berthold schloß im Jahre 1202 eine Gebetsverbrüderung mit Ranshofen ab, desgleichen Abt Wierint von Form bach.loo Die Uberlieferung beschreibt Berthold als sehr guten Propst.no Er starb am 27. Juli 1209." 1 9. Wichard von Pfannenberg 1209 - 1224 Er stammte aus dem Geschlechte der Freien von Peckau. Schon im April 1202 wird Wichard in einer Urkunde Herzog Leopolds von Österreich als Zeuge ge nannt."2 Herzog Leopold VII. bestätigt dem Kloster St. Nikola (in Passau) die Mautfreiheit, die Urkunde ist zu Neuburg am 7. April 1203 ausgestellt und als 2. Zeuge ist „D. Wichardus prepositus in Ranshouen" angeführt.n^ Zwischen 1205 und 1209 sehlossen Propst Hugo II. von Berchtesgaden und Abt Berthold von Rai tenhaslach mit dem Stift Ranshofen Gebetsverbrüderungen ab.n" Am 4. Februar 1210 gab Papst Innocenz den Auftrag, den Streit zwischen Ranshofen und dem Archidiakon von Passau wegen der Gerichts barkeit über einige Pfarren zu entseheiden.116 Papst Innocenz III. hatte am 12. 100 Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis IV/2 (1876). S. 81. 101 Mitteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München vom 21. 10. 1980, ZI. V/2761/80 (Dr. K. Dachs). 102 Meindl: Braunau. S. 125. 103 Meiller: Regesten. S. 161. 104 Meiller: Regesten. S. 167. Nr. 130 (irrtümlich die Jahreszahl 1198 angegeben). 105 Kuen: Collectionis. S. 4. 106 Meiller: Regesten. S. 166. Nr. 124 und 126. 107 Urk.Buch OÖ.I. S.252. Nr. 141. S.263. Nr. 167. 108 Pritz: S. 353. 109 Pritz: S. 378. 110 Churb.Geistl.Calender 1755. II.Teil. S. 130. 111 Frieß:Necrologium Nonnberg. S. 196. 112 Pritz: S. 355. 113 Andreas Meiller: Regesten zur Geschichte der Markgrafen und Herzöge Österreichs aus dem Hause Babenberg. Wien 1850. S.91. Nr. 44. 114 Pritz: S. 378. 115 Urk. Buch OÖ. II. S. 528.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2