dem Bischöfe Engelbert von Freising Nicht lange darnach kam Ranshofen - wie es von dieser Zeit an gewöhnlich hieß — in den Besitz der Herzöge von Baiem. Herzog Heinrich (geb. 1017) von Bai ern, am 4. Juni 1039 zum König (Heinrich III.) gewählt,läßt die schon arg zu Scha den gekommene Kirche an seiner Pfalz zu Ranshofen wieder herrichten und schenkt ihr den ganzen Zehent am 9. Januar 1040 samt mehreren Rechten.12 Bald darnach, mit Urkunde vom 18. Januar 1040 (Re gensburg) vollzieht Heinrich III. einen Gütertausch mit Bischof Pernger (Beren gar) von Passau und löst das Zehentrecht der St. Pankratiuskirche in Ranshofen ein, nämlich von Flurnsbach (nö. Berndorf) bis zum Grabensee, dann vom Haunsberg hin bis zum Mühlbach (nö. Anthering), weiter am Buchberg hin bis zum Wartstein (bei Mattsee), endlich über die Durchfahrt (bei Zellhof) nach Macking und (von Ruders berg zur Gichten bis Lauterbach und dann hinauf nach) Reit (sw. Patting). Mit einer anderen Urkunde vom 18. Januar 1040, ebenfalls in Regensburg aus gestellt, löste Heinrich III. von der Krche des hl. Pankratius in Ranshofen Zehente mit den Gütern innerhalb genannter Grenzen, desgleichen auch Zehente von Otting ab, übergibt dafür Güter in der Ge gend von Salzburg innerhalb genannter Grenzen, sowie den Zehent und das Gut Ranshofen selbst und bestimmt endlich die Grenzen der Pfarre Ranshofen.1® Die Kirche wird schon „parochia Ranshouen" genannt. Der erste Pfarrer hieß Hanto, welcher 1060 starb. Sein Nachfolger war Hanto II.1® Vögte über die Kirche zu Ranshofen waren zuerst die Grafen von Burghausen. In den Jahren 1070 bis 1090 erfolgten sehr viele Schenkungen an die Kirche zu Ranshofen. Der Pfarrer Hanto II. starb im Jahre 1090, sein Nachfolger war Pernhardus.i^ Das Pfarrgebiet er streckte sich von Ettenau über die Seen des südlichen Weilhart gegen Ihm, an der Pfarrgrenze von Eggeisberg entlang nach St. Georgen am Filimansbach und schließ lich über Kottingauerbach, Albrechtsberg bis zur Mattig bei Burgkirchen. 1® Im Jahre 1110 erscheint ein Erimbertus canon^® und im Jahre 1120 ein Erimbertus sacerdos^o und ein Erimbertus clericus.21 In dieser Zeit geschehen viele Schenkungen an die Kirche St. Pankratius in Ranshofen. Der Ort Braunau (1000 Provnowe, 1110 Prunoi22) verdankt sein Entstehen und Emporblühen zum großen Teil dem Stifte Ranshofen. Herzog Weif II. (f 1120)2® von Bayern beschenkte das Gotteshaus zu Ranshofen und die Weltpriestervereini gung dortselbst mit dem Gute Handenberg, mit allem kultivierten und unbebau ten Boden daselbst, und mit den Lehen, die er innehatte.24 11 Franz Xaver Pritz: Geschichte des aufgelasse nen Stiftes der regul. Chorherren des hl. Augu stin zu Ranshofen in OÖ. In: Archiv der Akade mie der Wissenschaft. 17. Bd. S. 337. - Schiff mann: Ortsnamen-Lexikon. 2. Bd. S. 249. Sp. 2. 12 Ottokar Lorenz: Genealogisches Handbuch der europäischen Staatengeschichte. Stuttgart 1908. Tafel 5. 13 Pritz; S. 337. 14 Willibald Flauthaler: SalzburgerUrkundenbuch. I.Bd.: Traditionscodices. Salzburg 1910. S.874. 15 Willibald Hauthaler — Franz Martin: Salzbur ger Lirkundenbuch. II. Bd.: Urkunden von 790 - 1199. Salzburg 1916. S. 136. Nr. 80. 16 Pritz: S. 338. 17 Urkundenbuch Oberösterreich. Bd.I. S.209. Nr. XI. 18 Guby: S.216. 19 Urk.BuchOÖ.LS.210.Nr.XIV. 20 Urk.BuchOÖ.LS.211.Nr.XVIL 21 Urk.BuchOÖ.I. S.211. Nr.XVIII. 22 Lamprecht: Hist.-Top. Matrikel. S. 110. 23 Lorenz: Tafel 10. 24 J. B.L.: S. 155.
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