15-*^ K ■ ^PP: / . . Der Dengler, OllLw., 70 x 100 cm, 1920 (gemalt in St. Martin b. Linz, Zaunermühle). tan mit einer Lederhose und einem Trachtenjanker, bei einem Festzug mitten unter der ländlichen Be völkerung hüpfend seine Späße zu treiben. Er hatte später eine ganze Reihe von Zeichnungen der Volks tänze angefertigt, die jedem Volkskundemuseum zur Zierde gereichen würden. Einige von ihnen dienten ihm als Vorlage für ein Gemälde, das eine Volks tanzgruppe in einer adäquaten Landschaft (mit ho hem Wolkenhimmel) zeigt. Wie sehr sich die Heünatliebe bei Karl Hayd ver ankerte und in seinen Bildern zum Ausdruck kam, drückt sich in den warmen Farben aus, die seine Werke im Gesamtton ausstrahlen. Es ist sicher nicht verwunderlich, wenn der eine oder andere Betrach ter seiner Bilder ein Gefühl des Heimeligen, Erdver bundenen mit nach Hause nimmt und bei ähnlichen Empfindungen im Ansehen einer ähnlich gestimm ten Naturgegend an die Bilder Karl Hayds denkt. Und erst dann wird ihm bewußt werden, was er vor her vielleicht nur vage empfand, daß nur eine große Künstlerpersönlichkeit die Brücke von der Realität zum Kunstwerk und von diesem zum Betrachter schlagen kann. Gerade in einer Zeit, in der so viel von Umwelt schutz und Landschaftsbewahrung geredet wird, in der die Erhaltung eines Naturschutzgebietes proble matisch zu sein scheint, in einer Zeit letztlich, die Bäche und Flüsse einbetoniert, ist es von beglücken der Schönheit und Seltenheit, die naturbelassene Natur in den Bildern Karl Hayds eingefangen zu se hen. Jeder Eingriff des Menschen verändert die Na tur. Die Nutzung und Nützlichkeit der Naturkräfte darf nicht so weit gehen, daß die Landschaft ver schandelt wird. In dieser Hinsicht wäre auch die „Verhüttelung", das wilde Bauen von Siedlungen und Einzelhäusern, ohne Rücksicht auf die Boden formationen einer bestimmten Gegend anzupran gern. Es gäbe viele Beispiele „schandbarer Taten" auf dem Sektor ländlichen Bauens, die vielfach die Geldgeber—die Banken — aber auch modernitätswü tige Architekten zu verantworten haben, die ihre „Gebilde" nicht in die landschaftliche Umgebung in tegrieren. Besonders arg sind schlecht beratene Bür germeister (als Baubehörde erster Instanz), die un bedingt glauben, dem Modernismus huldigen zu müssen und in landschaftlich schöne Gebiete dachlo se Hochhäuser mit bis zu zwanzig Stockwerken stel len. Hier kann man — mit Ernst Jünger — vom „An marsch der Titanen" sprechen und hinzufügen, daß es sich bei den meisten um eine größenwahnsinnige
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