Kunst ihre Freiheit" (über dem Eingang der Wiener Secession angebracht und aus den Zeiten Kaiser Franz Joseph I. stammend). Das internationale Kunstmanagement übt Intoleranz in höchstem Ma ße; Wer nicht ins Konzept (der Geschäftemacherei) paßt, wird zwar nicht vergast, aber totgeschwiegen; das heißt, „stillschweigend aus dem Verkehr gezo gen", oder vielmehr gar nicht erst an der Öffentlich keit (offizielle Ausstellungen, Galerien) zugelassen. Will der einzelne Künstler seine Existenznotwendig keit trotzdem wahrnehmen, bleiben ihm nur zwei Möglichkeiten: entweder er findet einen privaten Sponsor, der ihm die teuren Saalmieten und Druck sorten (Plakate, Einladungen, Kataloge) bezahlt, oder er sucht um eine Subvention an, über die (siehe oben) ihm geneigte oder abgeneigte Kulturbeamte zu entscheiden haben. Die Massenmedien tragen das Ihre dazu bei und keineswegs so, daß die Lage ver bessert würde. Daß der Heimatbegriff nach dem jahrelangen mternationalen Getümmel und Getue (nicht zuletzt hervorgerufen durch die alliierten Besatzungstrup pen nach dem Zweiten Weltkrieg, die uns als „Erbe" die die deutsche Sprache verdrängenden Amerikanismen hinterließen!) endlich immer mehr in den Mittelpunkt des allgemeinen Interesses rückt, zeigen sich mehrende Bemühungen in ganz Österreich. Das dokumentiert sich besonders in der Existenz des ein zigen in Österreich befindlichen, sehr rührigen „Landesinstitutes für Volksbildung und Heimatpfle ge in öberösterreich" (gegründet 1955 von dem sehr verdienten W. Hofrat Prof. Dr. Aldemar Schiffkorn, der es mehr als 25 Jahre leitete). Tagungen in allen Bundesländern wählen den Begriff „Heimat" zu ih ren Hauptthemen, beleuchten ihn unter den ver schiedensten Gesichtspunkten und Aspekten, und tragen dazu bei, ihn in breiteren Bevölkerungs schichten wieder „heimisch" zu machen. So kann durchaus — wie Dr. Fochler ausführte^ — ein Mensch im Laufe seines Lebens mehrfach die Heimat wechseln müssen, nämlich dann, wenn er von seiner „Herkunftsheimat" vertrieben wurde und sich in einem neuen Ländstrich eingewöhnen mußte. Zu dieser Ersatzheimat entsteht allerdings - sei hmzugefügt — keine solche Bindung wie zur ursprüngli chen, selbst wenn in der neuen Heimat Grund und ^ Rudolf Fochler, Zum Begriff Heimat im Wandel der Zeit. In: Heimat (= Schriftenreihe des OÖ. Volksbildungswerkes, Bd. 26). Linz 1981. S. 17. Gosauzinken, Öl/K., 70x100 cm, 1926.
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