OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 3/4

I SMSttr ^ 9 Da handgewebtes Leinen nur 65 — 70 cm breit war, wur den für eine Tischdecke die Teile durch ein gesticktes Band oder eine gewebte Borte verbunden. Mittelteil der Tischdecke von S.231. Foto: Durchan 3. 6. Die „Almfahrttücher" weisen schöne Knüpfarbeiten auf. Die ecken- und bandartigen Streifen in der Mitte des äußeren Saumes sind mit kunstvoller, meist zweifarbiger Rippenknüpferei verziert. 3. 7. Der „Ebenseer Beutel": ein Leinenstreifen, mit einer Borte bestickt, wird in der Runde fadenge rade zusammengenäht (mit Bedacht auf das fortlau fende Muster). Der Boden des Beutels wird aus Stickgarn mit festen Maschen in der Runde durch unregelmäßiges Aufnehmen gehäkelt und angenäht. Der Beutel wird mit einem Durchzug versehen und meist gefüttert. Alle Arbeiten, außer den beiden zuletzt gezeigten, wurden von der Verfasserin hergestellt. 3. 4. Die Verbindung von Stickerei und Durchbruchstickerei: in der Regel verläuft der Durchbruch punto tirato zwischen einer aufrechten und gestürz ten Borte. 3. 5. Der „Ebenseer Polsterverschluß" wurde von dem damals üblichen Verschluß der Bettwäsche übernommen. Da die zarten Wäschestücke früher gerollt oder gemangelt wurden, wobei der mit schweren Steinen gefüllte Kasten über dem Rollprü gel mit der Wäsche hin- und hergezogen wurde, wä ren Ferlmutterknöpfe zersprungen und Zwirn knöpfe zerdrückt worden. Man nähte daher Leinen oder Perkalbändchen mit kleinen Bogen unter die Verschlußsäume und zog durch die Bogen eine Schnur. Während beim Knopflochverschluß die bei den Säume übereinander liegen, stoßen beim Eben seer Verschluß die Kanten aneinander und werden auf beiden Seiten einige Zentimeter zusammenge näht und die Nähte mit einem Riegerl gesichert. An die Verschlußkanten werden Bogen zu 6 - 8 Luft maschen aus Stickgarn gehäkelt, wobei beachtet werden muß, daß jeder Bogen auf der Gegenseite mit einer Vertiefung zusammentrifft. Die Schnur zum Durchziehen wird aus Stickgarn geknüpft.

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