OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 3/4

Ebenseer Muster (wie in: Gestickte Volkskunst S. 28). Siehe Anm. 13. Die Kreuzstichmuster aus dieser Gegend sind ge prägt durch eine große Zahl von Vogerl- und Hirsch motiven, Verbindung mit dem Durchbruch, neue Entwürfe und Motive von bodenständigen Mustern. Die Stickereien fanden Verwendung im heimischen Brauchtum: Almfahrttücher, Weihkorbdecken, Al tartücher u. a. m. Die letzte Schulleiterin vor dem 2. Weltkrieg war Marianne Demme/. Sie übergab die Mustersammlung Hauptschullehrer Hans Gielge, Brauchtumspfleger des Ausseer Landes, der sie im Heimathaus, jetzt Heimatmuseum, deponierte.^ Bis 1886 bestand in Bad Ischl ein „Verein für Hausindustrie" für Mädchen und Frauen.® Die Heimarbeiterinnen spannen, webten, stickten, hä kelten und nähten. Da der Verein von Spenden lebte und die Ausga ben die Einnahmen wesentlich überschritten, wurde der Verein aufgelöst. Der Großteil der Erzeugnisse, etwa drei Viertel, ging nach Deutschland. 1882 gab es noch 72 Arbeiterinnen, die älteste war damals 83 Jahre, die jüngste sechs Jahre alt. Der Tagesver dienst betrug durchschnittlich 25 Kreuzer. Auch Frauen aus Ebensee, Goisern, Gösau und der Umge bung von Ischl arbeiteten für diesen Verein. Aus die ser Zeit stammen sehr schöne Arbeiten, von denen aber nur mehr wenige erhalten sind. 2. 4. Die Spanitz-Schule 1887 gründete Marie Spanitz die private „Er werbsschule" zur Heranbildung von Heimarbeite rinnen in Bad Ischl. Frau Spanitz (geb. 6.6.1848 in Ried/Innkreis, gest. 18. 6. 1925 in Bad Ischl) war Französisch-Lehrerin. Die Erwerbsschule (unterge bracht im Haus Pfarrgasse 11, im rückwärtigen lin ken Trakt) war mit einem Internat verbunden, in dem den Mädchen Gelegenheit geboten wurde, Fremdsprachen zu erlernen. Im Turnus von drei Ta gen mußten sie Konversation in französischer, engli scher und deutscher Sprache pflegen. Um Haltungsm /II (6tut Jrotttn-Jatl)j'(i)ult ■ J1 öbtrö(lerttit|). i y ff 1 3a'c ©ebung bct ^eiiimt» S 1 liefen 5i;auen-3iibufttte, bie im B 1 (tbönen Salätammecgule »ott- (1 A .2^36 Ig. .1 flönbig btoi^ liegt, ttmrbe in 1 ""'f ä'*"' Sorten eine 1 $tibotf^iiIe füt ftauä1 3iibu|trie unb Suiift;' 1 (tirfetei gegcütibet, bie uiif' bec bewährten Scitung bet £' ' 1 SKiivie S|>niu^ einen ^ ^ l fdinmng gn nefiinen 6et(pcitt)t, 1 bec erfreulicfi ift. 3^r groed ift t Sc^bpfung einer 1 (ätlDecbäguene, otelt^e (jinceit^t, —1 Peinigen Rauben bie ÜJibgtic^teit i" '"l ©ungec, Wdc^ec wütjcenb beä langen fflinterä, ba faft jebec SBecbienft (üc iffiy SKdnnec unb Stauen berpegt, nur gu oft alä bitter quötenber @a[t in bie tpStten ber armen Slcplerinnen jcpteic^t unb bort SKonnte laug f|err[i^t, gu ber14 fdjeutpeii. S!aä graeite ^iel bie[er \l! It iVl U' 18SZ.>- llpll! I i Menbeu©(f|ute, l|tbie.§ebumg I n I ' ^ i' ^ ^ ber J^eimatlidjen grauen-S"' biiprie«. tSer Unterricht ip [ür iJ ®c. IS 6iJ 30. gtintii- bell grögten 2h''' Schute» S/v/fj f'//(f bouiiüiber mit actiijnioi» rinnen — belonberä aber für f r f Su«r'''i'"u5l.) "ie armen unentgeltlich. ' Sib guin neuen Schuliohre würbe nur Stideii, 3''^)"™ unb 3?ähen ■ gelehrt, u. gw. boii- fünf ftaatlich geprüften Sehcecinnen. S8om September biefeä SahreO an mürbe ober ber Unterricht auf folgenbe Weitere göcher auägebehnt: Schnittgeichiien unb Slcibernähen, Söiichhattung unb frangöfifche Sprache, arbeiten biefec gaihfchule brochten wir in Jpeft 24 bed gwcitengohrgange? unter bcn Siummern 51 bid 53, brei ollertiebpe (Siäbedchen. S3on geit gn geit werben wir unferen Siejeriiincn weitere arbeiten biejer Schule borfiihren. Aus: „Modenwelt". Jg. 1889. ' Mitteilung von M.Zierler. Muster aus dieser Sammlung und aus privatem Besitz sind enthalten in dem Werkbuch: Alte Volks kunst-Kreuzstich. Hrsg.Steirisches Heimatwerk. Graz: Stocker 1982. - Die Muster wurden gesammelt von Adolfine KuUmann-Brandauer. Vgl. auch das Vorwort von Dr. Katharina Zwiltnig. ® Siehe Anm. 1. imn 9!r. 4S 50. fieitteti« (oubtUt&er mit AreiMftid)' bor&iirett. ZQpenmuftec bierju 92r.' 51 54.)

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