OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 3/4

Fixpunkte der Vermessung Höhenkoten in Zentimetern, be< zogen auf Punkt A Topographisd^e Einzelheiten der Anlage l h ES] ya ohJ <0® Sandstdm Die labyrinthisch verwirrende Anord nung von Gängen und Kammern ver leiht dem durchwegs gut begehbaren Erdstall „Ratgöbluckn" in Perg den Charakter eines Irrgartens. Die letzte, hinterste Kammer, Nr. V. liegt um ca. 4,5 m höher als der jetzige Eingang. Aus: OO. Heimatblätter (Anm. 11). durch enge Schlupfröhren in die Tiefe oder in die Höhe, in eine andere Ebene also, gestaltet nach den für uns nicht mehr und immer noch nicht wieder nachvollziehbaren Gedanken ihrer Erbauer. Labyrinthe sind genau so „nutzlos" wie Erdstäl le, ohne jeden erkennbaren praktischen Zweck, es sei denn den, heutzutage als Irrgarten-Freizeitat traktion die Eintrittsgelder des Schloßkustos oder den Umsatz eines Gastronomen zu erhöhen. Einen Vorzug bieten uns die Labyrinthe: obwohl heute geringer an Zahl als die Erdställe, wissen wir doch durch Bilder und schriftliche Quellen über sie so viel, daß sich Entwicklungslinien seit rund 5000 Jahren nachvollziehen lassen. Das beginnt, zeitlich wohl am frühesten, mit den „labyrinthischen" Grundrissen ägyptischer Tempel und dem nie gefun denen Labyrinth des Minotaurus auf Kreta, geht weiter über nordische Runensteine (die sich auch in Nordamerika fanden), über die Sandbilder der Hopi-Indianer in Arizona und die Flechtarbeiten der Navajos, führt zu vielen Mosaik-Labyrinthen in Kir chen und Kathedralen im westlichen Hauptverbrei-

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