seines Dazu siehe den Beitrag von L. Eckhart in die sem Heft. In der Folgezeit wurden immer wieder bauliche Veränderungen an dieser Kirche vorgenommen. So stellte man an der Wende zum S.Jahrhundert in den Scheitelpunkt der Apsis eine Kathedra. Außerdem wurde damals etwa 3,5 m von dieser entfernt ein massiver Altar-Stipes errichtet. In der 2. Hälfte des selben Jahrhunderts, also zur Zeit Severins, wurde dann an der Stelle der früheren Mensa ein größerer Block-Altar gesetzt. 3. 7. Kirchenbauten in Teurnia und Laubendorf Die alte Bischofskirche von Teurnia, der in der Vita mehrfach erwähnten Metropole von Norikum, ist leider noch nicht vollständig ausgegraben®", dafür aber eine weitere, wohl die Friedhofkirche der Stadt, die um das Jahr 425 datiert wird. Fs handelt sich um einen Saalbau mit kreuzförmigem Grundriß von etwa 22 X 9 m, der im Osten von zwei Seitenkapellen flankiert wird.®^ Auch hier begegnet uns eine Sigma-Bank, jedoch ohne Kathedra. Die beiden Seitenräume dienten wohl sepulchralen Zwecken. Möglicherweise hat Sr i ni f ß. ... ftlSg Grandriß der Kirche von Teurnia (nach Egger). Das Äußere der Kirche von Teurnia (nach Egger). man im rechten Raum den Leichnam aufbewahrt, während im linken das Totenmahl abgehalten wur de. Doch kommen wir hier über reine Vermutun gen nicht hinaus. Von besonderer Bedeutung ist die Kirche von Laubendorf (am Millstätter See). Sie ist um 600 beim Einfall der Awaren und Slaven zerstört wor den. H. Dolenz, der über diese Kirche berichtet hat, stellt die Vermutung auf, sie habe als letztes Refugium der Bischöfe von Teurnia gedient.®® Da sie als Bischofskirche verwendet wurde, hat man nachträg lich in der Mitte der Priesterbank eine Kathedra an gebracht. Errichtet wurde der Bau wohl kurz vor der Zeit Severins, als es noch ein blühendes kirchliches Leben in Norikum gab. Die Ausgrabungen zeigen eine Saalkirche von 6,85 x 13,7 m Grundfläche mit einer Apsis im Osten. Sie entspricht dem Grundriß nach weitgehend einer frühchristlichen Kirche in Grado (bei Aquileia).®"* Der Altarplatz ist der Apsis vorgelagert, er war mit hölzernen Chorschranken umgeben. Solche werVgl.L.Eckhart, Die frühchristliche Märtyrerkirche von Lauriacum. in: Studi di antichitä cristiana XXVII (Roma 1968) 485 - 492; ders.. Die St.-Laurentius-Basilika von Enns-Lorch/Lauriacum in Geschichte, historischer Theorie und archäologischer Praxis, in: R. Zinnhobler, Lorch in der Geschichte (Linz 1981) 57-71. Nußbaum, Der Standort (Anm. 76) 288. Vgl. H. Dolenz, Ausgrabungen in der Kirche von St. Peter im Holz, in: Carinthia I (1971) 35 -48. Vgl. G. C. Menis, La basilica paleocristiana nelle diocesi settentrionali della metropoli d'Aquileia (= Studi di antichitä cri stiana XXIV, Roma 1958) 105 - 135: K. Egger, Teurnia. Die römischen und frühchristlichen Altertümer Oberkärntens (^Klagenfurt 1970) 30 -41. Der Friedhof dehnte sich auf dem Hang westlich der Kirche aus: vgl. Egger, Teurnia 40. Vgl. H. Dolenz, Die frühchristliche Kirche von Laubendorf am Millstätter See, in: Festschrift Gotbert Moro (= Beigabe zum 152. Jg. der Carinthia I, Klagenfurt 1962) 38-64. ^ Vgl. G. Brusin — P. L. Zovatto, Monumenti paleocristiani di Aquileia e di Grado (Udine 1957) 458 — 462, und Abb. 8—10 bei Gamber, Liturgie und Kirchenbau (S. 70).
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