OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

^ Der Sitz des „Pontifex" von Binnen-Norikum war Tiburnia (auch Teurnia genannt), heute St.Peter im Holz (ein kleiner Ort im Tal der Drau unweit von Spittal). Tiburnia wird in der Vita „Metropole von Norikum" genannt.® Der Bischof der Stadt hieß da mals Paulinus. In einem Schreiben an alle Ortschaf ten seines Gebietes (universa diocesis suae castella) hatte dieser in jenen unruhigen Jahren, auf Anraten Severins, zu einem allgemeinen dreitägigen Fasten aufgerufen, um so das Unheil, das dem Land durch die ständigen Einfälle der Barbaren drohte, abzu wenden.® Bereits auf der Synode von Serdica (Sofia) vom Jahre 342 hat, nach dem Zeugnis des heiligen Atha nasius^®, ein „episcopus Norici" zusammen mit 400 weiteren Bischöfen, vor allem aus dem Westen, die Synodalakten unterschrieben.^^ Daß Athanasius bei ihm nur die Provinz und nicht, wie bei den meisten anderen, den Bischofssitz nennt, mag seinen Grund darin haben, daß es im 4. Jahrhundert in ganz Nori kum nur einen einzigen „Pontifex" gegeben hat. 1. 3. Bischofssitze in Rätien Die westlich des Inn gelegene Provinz Raetia secunda, in deren östlichen Gebieten Severin ebenfalls verschiedentlich weilte, so in Batavis (Passau) und Quintanis (Künzing), gehörte im Gegensatz zu Nori kum nicht zur Präfektur Illyrien und daher auch in kirchlicher Hinsicht nicht zu Sirmium, sondern zur oberitalienischen Metropole Aquileia (anfänglich wohl zu Mailand).^® Doch geht noch Anfang des S.Jahrhunderts Bi schof Korbinian von Freising, außer nach Rom, auch ® Vgl.c.21, 2: „Tiburniae, quae est metropolis Norici". ® Vgl.c. 25, 2; „universa diocesis suae castella scriptis propriis ve hementer admonuit . . ." Vg\.Athanasius, Apol.c. Arianes c. t und 36 (PG 25,249A und 311A); Hist. mon. c. 28 (PG 25, 725AyB). Vgl. E. Tomek, Kirchengeschichte Österreichs 1 (Innsbruck 1935) 44. Dies macht sich bis ins 8./9.Jh.u.a.in den Meßbüchern bemerk bar; vgl. Gamber, Sakramentarstudien (oben Anm. 4) 162 — 169. /Vinn ; ■ j|| •" euANceifI• 4^ic. ' TA ■" SHiHT» Mf IH1A-pl iHrdUQe quiAÖMlSWMT" iivrn\.\}si.\sGA '--Cl ORA p siinpIoRt tnt'A^cono ha ; ■ t-,« r>cc GtTö f mW W'%' [ I iH?"*- p-\.vit"'Ccbfiieus p.\VAu6itNliet)^ ^ p lvr-r r.-, jt UAS f l"<;4ud|»}rT?spj pf nittsvtt ittiniitut »HApÖ A«StR Letzte Seite des KorbinianEvangeliars (6. Jh.), zuletzt in Freising, jetzt in München (Clm 6224). Die Handschrift stammt aus der Gegend von Sirmium.

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