grundegegangenen ersten erforderlich und eine ge sonderte Bestattung der einheimischen Martyrergebeine zu bewerkstelligen ist. Die Lorcher Laurentius-Reliquien kommen nicht direkt aus Rom. Die in Rom immer schon sehr volkstümliche Verehrung des Märtyrers der valerianischen Verfol gung wird im Verlaufe des 4. Jahrhunderts ein spe zielles Anliegen der konvertierten Hocharistokratie29, ein augenfällig betonter Laurentius-Kult findet sich nach der faktischen Ausschaltung Roms aus der Reichsmitte mit dem Sieg Konstantins am Pons Mulvius (28. X. 312) überall dort, wo neue Kaiserresi denzen entstehen. Er folgt z.B. dem Hof (bzw. dieser nimmt ihn mit) nach der am 11. V. 330 eingeweihten „Nea Rome" am Bosporus, KonstantinopePo, nach Trier, einen großen Teil des 4. Jahrhunderts eben falls kaiserliches Verwaltungszentrum^!, nach Mai land, der neuen Hauptstadt des Westreiches, dem Sitz Valentinians I. (364/75)32, und schließlich nach der letzten Kapitale des Westens, die ab dem Anfang des S.Jahrhunderts an Stelle Mailands tritt-Raven23 Vgl. Maggio (wie Anm. 23) S. 21 ff. 47 ff. 79 f. 3° Dort für die erste Hälfte des S.Jahrhunderts ein ..Martyrion" Die weströmische Reichsregierung in Ravenna hat nicht daran gedacht, die Donau- und Alpenpro vinzen als Glacis Italiens aufzugeben.3" So unter drückt - ein negatives Beispiel bestehender Ingeren des hl. Laurentius bezeugt, das im Petrion lag (vgl. Maggio [wie Anm. 23] S. 780 f.), einer Art Stadt in der Stadt, einer ummau erten Enklave, die einen Teil des zum Goldenen Horn hin ab fallenden Fünften Stadthügels bedeckte, 3' Zu einer spätantiken Laurentius-Kirche bei der Palastaula Konstantins d. Gr. in Trier vgl. Maggio (wie Anm. 23) S. 528. 771 f.; K. Weidemann, Jahrb. d. Rom.-Germ. Zentralmuseums Mainz 17 (1970) S. 156. 32 Es ist allerdings fraglich, ob der großartige Zentralbau von S. Lorenzo Maggiore aus dem dritten Viertel des 4. Jahrhunderts (vgl. B. Brenk [Hrsg.], Spätantike und Frühes Christentum. Propyläen Kunstgeschichte Suppl. I [1977] S. 125 zu Fig. 8) schon von Anfang an das Laurentius-Patrozinium trug, da er als Arianerkirche entstanden sein könnte, vgl, Maggio (wie Anm. 23) S.670 ff.; jedoch ab dem Ende des 4.Jahrhunderts (mit bzw. nach Ambrosius) war er wohl dem hl. Laurentius geweiht (an ders W. E. Kleinbauer, in: K. Weitzmann [Hrsg.]. Age of Spirituality. Late Antique and Early Christian Art. Tliird to Sevcnth Century. Catalogue of the exhibition at The Metropolitan Mu seum of Art, 19. 11.1977- 12.2.1978 [New York 1979] Nr. 584 S. 654). Zu S. Lorenzo auch: G. Bovini, Antichitä Cristiane di Milano (1970) S. 289 ff,; G. De Angeiis d'Ossat, Architettura paleocristiana a Milano ad Aquileia. Antichitä Altoadriatiche IV (1973) (Aquileia e Milano) S. 426 ff. 33 Dazu jetzt und für später maßgebend das vorläufig in drei Bän den erschienene Monumentalwerk von F. W. Deichmann, Ra venna. Hauptstadt des spätantiken Abendlandes: I.Geschichte und Monumente (1969); II. Kommentar I. und 2. Teil (1974. 1976) sowie Plananhang (1976); III. Frühchristliche Bauten und Mosaiken von Ravenna (1958). 3" Wolfram (wie Anm. 28) S. 115. ■ »t X R fei Laurentius-Mosaik, Mausoleum der Galla Placidia. Aus: P. L. Zovatto, II Mausoleo di Galla Placidia, architettura e decorazione. Ravenna 1968:
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