OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

Im Mittelpunkt des Beitragsteiles dieses Jahrbuches steht das Severin-Gedenkjahr, genauer der 1500,Todestag des hl. Severin, des Apostels von Noricum und zweiten Diözesanpatrons von Linz, dem bekanntlich auch die diesjährige Landesausstellung in Enns gewidmet ist. In Wort und Bild wird dieser Heilige vorge stellt: R.Zinnhobler und N.Mikostellen die historischen Unterla gen dar, E. Marckhgott bringt die Heiligengestalt den heutigen Menschen nahe, E. Widder beschäftigt sich mit den Reliquiaren, Bildern und Statuen dieses Heiligen in der Patronatsdiözese Linz. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Traunviertel, das mit einem kirchengeschichtlichen Beitrag (K. Rehberger), Anmer kungen zur religiösen Gegenwart (W. Katzböck, der auch für die Redaktion und den Inhalt des Jahrbuches verantwortlich zeich net) sowie Darstellungen der Stifte Schlierbach und Kremsmün ster vertreten ist. Im Rahmen des Blickpunktes „Caritas" bilden die Erinnerungen von Altbischof DDr. Franz Zauner zur kirchli chen Flüchtlingsarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg ein interes santes zeitgeschichtliches Dokument. Die ausführliche Jahreschronik und der Personalschematismus sowie einige weitere kleine Beiträge (z. B. über den hl. Sebald am Heiligenstein bei Gaflenz, von P. Pfarl) runden das bestens re digierte Jahrbuch ab, das durch seine Fachartikel neben dem ak tuellen Nachschlagewert auch bleibenden Wert erhält. Dietmar Assmann Johanna Preinstorfer (Hrsg.): Mundartdichlungen oö. Bäue rinnen. Linz o. J.(198()). ISBN .5-85214-269-5. 76 Seiten, S 50.-. Daß sich Frau Johanna Preinstorfer auch als Landtagspräsi dentin noch um ihre Bäuerinnen annimmt und für das kleine Le ben auf dem Land, in den Bauernstuben und gemütlichen Land gasthäusern Interesse zeigt, weist sie als eine große mütterliche Frau aus. Sie empfindet, daß Feierstunden im ländlichen Raum, gestaltet von den Bewohnern eines Ortes, dazu geeignet sind, das Leben lebens- und liebenswerter zu machen. Sie hat selbst an un zähligen s)tl,chen Festen teilgenommen und immer wieder nötigte es ihr Bewunderung ab, daß oft Bäuerinnen Beobachtungen, Ge schehnisse und Erlebnisse aus ihrem Wirkungskreis in Prosa oder auch in Versform recht ansprechend zu Papier bringen. Sie verfas sen Gedichte, die zeitkritische oder arbeitstechnische Themen be schreiben und die Heiterkeit des Herzens oder eine bäuerlich ern ste Philosophie erleben lassen. Die oö. Bäuerinnen beweisen da mit, daß sie nicht nur ihren oft schweren und arbeitsreichen Tag bewältigen, sondern auch darüberhinaus für das Leben der Mit menschen und der Dorfgemeinschaft Interesse haben und Anteil daran nehmen. Landesbäuerin Johanna Preinstorfer hat - unterstützt vom Obmann des Stelzhamerbundes, Prof. Dobesbcrger-die Gedich te gesammelt und als „Mundartdichtungen oö. Bäuerinnen" her ausgegeben. 22 Beiträgerinnen haben ihre Scheu vor der Öffent lichkeit überwunden und ihre literarischen Versuche zur Verfü gung gestellt. Und nun ist es da, dieses Büchlein mit 76 Seiten Ge dichten und einigen Worterklärungen, zur Freude der Bäuerinnen und zur Freude der Mitmenschen, die die herzhaften und pfiffigen Ratschläge, Erfahrungen und Bekenntnisse sicher gerne lesen und vielleicht auch zur Gestaltung einer Feier brauchen können. Katharina Dobler Risiken - ein Heimatbuch im besten Sinne des Wortes heraus. In mühevoller Arbeit entstand dabei ein Werk, das beispielgebend ist und rundweg als hervorragend zu bezeichnen ist. Sepp Neuba cher als Obmann des Fotoklubs und dem Schriftleiter Mag. Franz Steinkogler ist es gemeinsam mit allen Mitarbeitern gelungen, ei nen Bildband zu gestalten, der nicht nur zum Großteil prächtige Farbbilder enthält, sondern auch eine Reihe alter Ansichten zum Thema „Aus Ebensees Vergangenheit" bringt. Dazu wurde ein knapp gehaltener, inhaltsreicher Text verfaßt, der einen guten Überblick über die Geschichte des Salinenmarktes und seiner Umgebung gibt. Einziger Nachteil dabei ist, daß jedwede Duel len- und Literaturangabe fehlt. Der zweite Teil des Werkes betitelt sich „Ebensee heute" und bringt eine kleine Fotodokumentation über Landschaft, Siedlung und Arbeit und im dazugehörigen Textteil die Geschicke von Ebensee seit der Markterhebung im Jahre 1929, wobei allerdings einige Überschneidungen bzw. Wiederholungen zum ersten Teil auftreten. Ein eigenes Kapitel ist dem reichen, und erfreulicher weise sehr lebendigen Brauchtum in Ebensee gewidmet. Der drit te und Hauptteil des Buches „Die schönsten Motive aus Eben see", ist in einen Gang durch die Jahreszeiten gegliedert, wobei nicht nur jeweils schöne besonders Bildmotive wiedergegeben sind, sondern auch verschiedene landschaftliche Besonderheiten, Architekturdetails, Brauchtumsdokumentationen (hier vermißt man allerdings ein Krippenbild), Porträts und vieles anderes mehr geboten werden. Dietmar Assmann Ebensee. Hrsg. v. Ebenseer Fotoklub. Eigenverlag „Ebenscer Bildband" 1981. 160 Seiten mit 85 Färb- und 6 Schwarzweißta feln. Anläßlich seines 20jährigen Bestandsjubiläums gab der Foto klub Ebensee, eine Mitgliedscinrichtung des OÖ. Volksbildungs werkes, im Eigenverlag-und damit verbunden mit allen diversen

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