OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

reich eine neue Heimat fanden und am Wiederaufbau mitarbeite ten. Insgesamt werden 135 Persönlichkeiten - gegliedert nach den Sparten Dichtung, Kunst (gemeint „Bildende Kunst"). Musik. Religion, Wissenschaft. Medizin. Politik und Journalistik. Tech nik, Wirtschaft — mit einer kurzen, sehr übersichtlich verfaßten Biographie und zumeist auch mit einem Bild vorgestellt. Bei Wil helm Gärtner wäre z. B. noch zu ergänzen, daß er 1920 - 24 zu sammen mit Adalbert Depiny erster Bundesstaatlicher Volksbil dungsreferent für Oberösterreich war. Adalbert Stifters Todestag ist nicht der 25726., sondern der 28. Jänner 1868. Am Umschlag mit dem Wappen der Sudetendeutschen, des Landes Oberöster reich und der Stadt Linz wurden die Landesfarben verkehrt ange bracht. Besonders hervorgehoben sei die Karte der Sudetenlän der am Vorsatz, die einen guten Überblick über die einst deutsch sprachigen Gebiete der Tschechei gibt. Ein Bericht über den „Weg der Sudetendeutschen von 1945 bis 1980 in Oberöster reich" und die Sudetendeutsche Landsmann.schaft sowie eine Bildreportage über ..Sudetendeutsche Schutzhütten. Museen. Kapellen und Denkmäler" beschließt dieses interessante Nach schlage- und Informationswerk. Dietmar Assmann Kulturzeitschrift Oberösterreich. Hrsg. v. OÖ. Landesverlag Linz. Redaktion: Dr. Otto und Dr. Elfriede Wutzel. Erscheint vierteljährlich. Jahresabonnement des 31. Jg. (1981) S 230.-. des 32.Jg.(1982) S 330.-. EinzelverkaufspreisS 75.-bzw.S 90.-. Die Schwerpunktthemen der vier Hefte des 31. Jahrganges (1981) behandeln das Hausruckviertel. Musik in Oberösterreich (mit einem sehr informativen Beitrag über die Stellung der ober österreichischen Klöster im Musikbetrieb der Gegenwart, von B. Sulzer), das Salzkammergut und Volkskunst aus Oberösterreich. In den Sparten Landeskunde, Denkmalpflege, Kunst der Gegen wart, Historische Kunst, und Oberösterreich aktuell werden zu meist dem jeweiligen Schwerpunktthema nahestehende Arbeiten gebracht. Die ausgezeichnete redaktionelle Arbeit, insbesondere auch das gut ausgewählte Bildmaterial, lassen jedes Heft nicht nur zu einer interessanten, sondern auch zu einer genußvollen Lek türe werden. Heft 1 des laufenden (32.) Jahrganges hat als Thematik die heurige Landesausstellung in Enns und bringt unter dem Schwer punktthema „Oberösterreich in der Völkerwanderungszeit" wertvolle Beiträge von R. Zinnhobler, L. Eckhart, H. Wolfram und K.Holter. Im Beitrag über den hl. Severin ist auf der beigege benen Abbildung auf Seite 4 mit dem hl. Papst Gregor d. Gr. aller dings der hl. Petrus zu sehen. Dem 500. Geburtstag von Albrecht Altdorfer (von F. Winzinger), den archäologischen Ausgrabungen unter der Laurentius-Basilika in Lorch (L. Eckhart), dem Ennser Stadtmuseum und dem Musealverein (H.Kneifel) unddem Linzer Bildhauer Peter Dimmel, von dem u. a. die neuen Tore der Kirche in Lorch stammen (E.Widder), sind weitere interessante Arbeiten gewidmet. In der Literaturbeilage dieses Heftes kommt vor allem Herta Staub zu Wort; die Texte wurden mit großem Einfühlungs vermögen ausgewählt und einbegleitet von A. Schiffkorn. Dietmar Assmann Rudolf Zinnhobler: Der heilige Severin. Linz: Veritas-Verlag 1981. 24 Seiten und 4 Abbildungen. S 18.-. ISBN 3-85329-287-9. Prigione — Zinnhobler — Kirchschläger: Sf. Severin heute. 3 Festreden. Linz: Veritas-Verlag 1982. 20 Seiten. S 15.-. ISBN 3-85329-303-4. Neben der oberösterreichischen Landesausstellung 1982 in Enns wird auch in verschiedenen Publikationen das Leben und Wirken des „Apostels von Noricum" entsprechend dargestellt. Zwar „nur" ein kleines Heft, aber von der Anlage und vor allem vom Inhalt her durchaus beachtlich, stellt die vorliegende Arbeit eine Besonderheit dar. Daß die gewünschte Verbreitung auch er reicht wurde, beweist die Tatsache, daß nach wenigen Monaten (Anfang 1982) bereits eine zweite Auflage gedruckt werden muß te. In wissenschaftlicher Genauigkeit wird in kurzer, prägnanter und leicht lesbarer Weise das Leben des Heiligen nach der „Vita Severini" seines Schülers Eugippius (511) dargestellt und mit hi storischen Fakten aus seinerzeit ergänzt. Ein eigenes kurzes Ka pitel ist der Verehrung des hl. Severin gewidmet. Gut ausgewählte Bilder ergänzen den Text, der - um es noch einmal zu betonen — trotz seiner Kürze eine Fülle an Informationen bietet und dazu beitragen kann, das Verständnis für das Wirken des hl. Severin in der schwierigen Umbruchszeit zwischen Römerherrschaft und Völkerwanderung zu vertiefen. Die zweite erwähnte Publikation bringt die Festansprachen anläßlich des Festes in Enns-Lorch am S.Jänner 1982 zum Ge denken an den 1500. Todestag des hl. Severin sowie ein Vorwort von Generaldechant Msgr. Dr. Eberhard Marckhgott, Pfarrer in Lorch. Die drei wiedergegebenen Reden sind die Predigt von Dr. Gerolamo Prigione. Titularerzbischof von Lauriacum und Apo stolischer Delegat in Mexiko, bei der Festmesse in der Basilika St. Laurenz sowie die Festrede von Univ.-Prof. KsR. Dr. Rudolf Zinnhobler und die Ansprache von Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger bei der „Severin-Akademie" in der Ennser Stadt halle. Dietmar Assmann Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs. Hrsg. von der Generaldirektion. Bearb.v. Gerhard Rill und Christiane Tho mas. Bd. 34. Horn: Berger-Verlag 1981. Vlll -I- 579 Seiten. Wieder ist ein umfangreicher Jahresband des Publikationsor gans des Staatsarchivs erschienen, der zwar keinen direkten Ober österreichbezug enthält, aber durch die Untersuchung über die niederösterreichischen Pfarren zur Zeit Leopolds III. (Heide Dienst) auch für die Babenbergerzeit in Oberösterreich Bedeu tung hat. Ein Beitrag befaßt sich mit Kaiser Friedrich III. und be handelt besonders dessen Auseinandersetzungen mit Salzburg, ein weiterer mit einer Vertrauenskrise zwischen Karl V. und Fer dinand 1. 1524, Kundschafterberichte über den Aufmarsch der Türken 1532 werden erörtert und zwei im Original wiedergege ben. Weitere vier Beiträge betreffen die moderne Diplomatie, al so die Anerkennung amerikanischer Staaten, Auseinanderset zungen mit dem Türkenreich im 20. Jahrhundert, die Spitzbergen frage und die Anwesenheit von Ausländern in Österreich wäh rend der Sanierung 1922 bis 1926. Wie immer enthält der Band auch drei Archivberichte, wobei in der Wiedergabe der Archiva lien des Ministeriums des Äußeren 1848 bis 1918 auch Bezüge zu Oberösterreich enthalten sind: Unter der Schiffahrt wird auch der Inn genannt (S. 434), der Donau-Main- und der Donau-RheinKanal (S. 437) werden erwähnt. Unter dem Vetcrinärwesen ist si cher bei den Sperren gegen Deutschland 1901/02 bzw. ab 1909 (S. 440 f.) Material dabei, das auch Oberösterreich betrifft. Die umfangreichen Literaturangaben werden durch einen Bericht über ungedruckte Prüfungsarbeiten aus Österreich zur österrei chischen Militärgeschichte eingeleitet, der auch verschiedene Hinweise auf Publikationen, die Oberösterreich betreffen, ent hält. Georg Wacha Jahrbuch der Diözese Linz 1982. Hrsg. v. Bischöflichen Ordi nariat, Pastoralamt der Diözese Linz. 252 Seiten mit vielen Abb., teils in Farbe. S 50.-.

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