OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

hebt sich streng umrandet von der einfarbigen hellen Hauswand ab und tritt dadurch plastisch hervor. Die braune Tür mit dem länglichen Rippglaseinsatz läßt die Sicht in den Flur des Hauses zu und verhilft auf diese Weise gemeinsam mit der grauen steinernen Türumrahmung zum freundlichen Charakter des Ganzen; es erübrigt sich irgendeine Aufforderung, ohne Scheu über die Schwelle zu treten. Wie sehr die geschilderte Notwendigkeit der Be schau eines Hauses durch den Sgraffito-Künstler -1—t'—' ■ U.. t : notwendig ist, läßt das Sgraffito mit dem heiligen Christophorus erkennen. Das Bild hätte gewiß nur neben diesem Glasfenster in der Türfront eingebaut werden können. Nur so kann es die größte Wirkung erzielen, um die es ja bei einem Sgraffito geht. Daß ein Christophorus mit dem sitzenden Menschensohn außerdem einmal einen Künstler gereizt hat, ihn nicht diesen stets auf der Schulter des Mannes sitzen den Jesuknaben hat nachahmen lassen, sei zustim mend hervorgehoben. Im übrigen ist dieses Sgraffito ein Musterbeispiel dafür, wie man den Beruf, das Geschäft des Auftraggebers, ohne viel Aufhebens und doch nicht unansehnlich, in ein Kunstwerk auf nehmen kann. Wir haben diese Sgraffiti Thiemanns mit Überle gung vor den weiteren Arbeitsablauf gestellt, um das Schaffen eines Sgraffito-Künstlers, der sich zu einer neuen Methode durchgerungen hat, in all seiner

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2