OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

1352, Garsten, ehemalige Stifts kirche, Grabstein 1355, Altenfelden, OÖ., Grabstein 1360, Baden bei Wien, Grabstein des Friedrich von Kreusbach (DlLlCSKßÖ-Qaö-XLlLX 1361, Schloß Tirol bei Meran; der Steinmetz meißelte zuerst irrtümlich XLl, da Ausbesserung nicht möglich, setzte er das richtige Dezennium LX nach rn 1367, Groß Enzersdorf, NÖ., Grabstein des Ulrich de Paweberg 1450, Offenhausen, OÖ., Grabstein des Jörg von Perckheim M r(^(^rQll 1502, Sindelburg, NÖ., Baujahr der Kirche rn1f 1V ^ ' Hellmonsödt, OÖ., Bauj ahr des Armenhauses 3. „Ahnentafel" unserer Ziffern 1 altind. Brahmi, 300 v. - 300 n. Chr. 2 jüngere Brahmi, ab 300 n. Chr. 3 indische Gwalior, um 870 4 indische Devanagari, 9. Jhdt. 5 heutige persische (ostarabisch) 6 westarabische Gobar, 9.-12. Jhdt. 7 bei Guido von Arezzo, um 1050 8 bei Hugo v. Lerchenfeld, 12. Jhdt. 9 in Einmaleinstabelle, 12. Jhdt. 10 Sacro Bosco, Paris, um 1240 11 Basler Algorithmus, 15. Jhdt. 12 Bamberger Blockbuch, 1470 13 Bamberger Rechenbuch, 1483 14 Faß-Visier (Eich-)ziffern, 1520 Die in die Augen springenden starken Ver schiedenheiten in den Zifferformen erklären sich aus der einfachen Tatsache, daß eine Weiterver breitung nur auf dem Abschreibwege erfolgen konnte. Ihren Weg nach Europa nahmen die Ziffern über zwei Flauptstraßen: den Handelsweg über Italien (Zeit der Kreuzzüge) und den Bildungsweg über Nordafrika - Spanien mit der Universität von Cordoba als Hochburg. In Deutschland stoßen wir auf die erste Ver wendung der gänzlich neuen Zahlzeichen in der 123.45678.90 I 2 3 S 1 ? 3 15 ü r Z t 3 31 h 3 C 0 \ ^ V L S 0 Y A q 0 1 2 9 Ha Ix 8 1 2 r 4 t ? f II 9 % 1 2 7 8 9 0 2 9 6 W % 9_0_ \ (i A 3 0 S 6 A 8 0 0 19 0 Z L9 6 Chronica Ratisponensis des Domherrn Hugo Graf von Lerchenfeld, einer Handschrift des 12. Jahr hunderts. Das Interesse an der neuen Zahlschrift war an sich sehr gering und erstreckte sich lange Zeit nurauf die Schreibung der Jahreszahlen, die zum Un terschiede von der römischen Zahlenschreibweise von immer gleichbleibender Länge waren. Mit dem praktischen Rechnen hatten die Zifferzahlen fürs erste nichts zu tun; das altbewährte Rechnen mit Rechenpfennigen auf Rechenbrettern hielt sich noch bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts.

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