OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

2. 7. Die Hauptschiile Oberneukirchen wird „Inte grierte Gesamtschule" Im Schuljahr 1971/72 begann die Umwandlung der Hauptschule Oberneukirchen in eine Versuchs schule. Aufgrund einer Weisung des Landesschulrates wurde ab September 1971 - zunächst in den er sten Klassen (1 a, b, c, d) - der Schulversuch „Inte grierte Gesamtschule" (unter Betreuung durch den Direktor der Pädagogischen Akademie des Bundes in Linz, Dr. Karl Grünner) durchgeführt. In diesen Versuchsklassen wurden die Schulkinder nun nicht mehr - wie es in den zweiten, dritten und vierten Klassen („auslaufend") noch geschehen sollte (und in den darauffolgenden Jahren auch geschah) - in Klassenzügen geführt, sondern nach etwa drei Mo naten in Deutsch, Englisch und Mathematik „gete stet" und in diesen Gegenständen entsprechend den Testergebnissen in drei „Leistungsgruppen" einge stuft. Diese „Differenzierung" wird alle 6 bis 8 Wo chen wiederholt, sodaß für die Schulkinder inner halb dieser drei Stufen Auf- oder auch Abstiege möglich sind. Leistungsschwache Kinder wurden bzw. werden durch je eine „Förderstunde" pro Ge genstand (Deutsch, Englisch, Mathematik) und Wo che unterstützt. Raumtechnisch gesehen hatte die Schulleitung in den ersten Schulmonaten noch mit großen Schwie rigkeiten zu ringen, da die Stufen und das Geländer für das Stiegenhaus des Erweiterungsbautraktes nicht zur rechten Zeit eintrafen (weshalb nur die un teren Neubauklassen betreten werden konnten); au ßerdem waren die Leiterkanzlei, die Lehrküche und der Speisesaal nicht völlig fertiggestellt. Die 4aKlasse mußte daher zunächst noch im Pfarrhof blei ben, und die übrigen Klassen konnten nur im „Wechselunterricht" geführt werden. Es dauerte bis zum Ende des Kalenderjahres 1971, das ganze Ge bäude benützbar zu machen. Durch Schaffung des ungefähr 32 Meter langen und 11 Meter breiten, dreigeschossigen und voll unterkellerten, mit einem flachen Walmdach gedeckten Südtraktes war der 1953 vollendete Hauptschul-Altbau in einem Aus maß vergrößert worden, daß nun - ab Jänner 1972 - für die unterrichtliche und erzieherische Betreuung der (damals) 434 Hauptschulkinder sowie der 25 Knaben und 17 Mädchen des Polytechnischen Lehr gangs zwölf Klassenzimmer, ein Zeichen- und ein Physiksaal, eine Turnhalle (letztere mit Umkleide raum, Geräteraum und Brausebad), ein Werk- und ein Mädchenhandarbeitsraum, ein Musikzimmer, ein Büchereiraum, ein Arztzimmer, drei Lehrmittel kabinette, eine Lehr- und eine Ausspeisungsküche, ein Speisesaal und die nötigen Nebenräumlichkeiten (Garderobe, sanitäre Anlagen . . .) zur Verfügung standen. Daß dieses Schulgebäude gleich anfangs schon zu klein war, sodaß vier Räume (Zeichen- und Physiksaal, Musikzimmer und Mädchenhandar beitsraum) nicht widmungsgemäß verwendet wer den konnten, sondern als Klassenzimmer benützt werden mußten, beweist die Zahl der Schülerklas sen: 15 HS und 1 PL. Hinzu kam die durch den Schulversuch in den vier ersten Klassen aufgetretene Notwendigkeit der „beweglichen Unterrichtsfüh rung": Wechsel der Leistungsgruppen, Förderstun den . . . Vom Beginn des Schuljahres 1971/72 an traten manche soziale Errungenschaften der jüngeren Ver gangenheit (z. B. die kostenlose Beistellung der Lehrbücher durch den Staat, also die „Schulbuchak tion", Schülerfreifahrten, Schulfahrtbeihilfen und gesetzliche Verankerung der Elternvereinigungen) ■■a Ostansicht des Anbaues der Hauptschule Oberneukirchen 1970/71. 120

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