OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

teiles der Volksschule eine Heimatausstellung auf. Pfarrer F. Malachias Birklbauer stellte hiefür aus sei nen eigenen Beständen die meisten Schauobjekte zur Verfügung. Zehn Jahre später mußte die Aus stellung aus raumtechnischen Gründen wieder ent fernt werden. Am Abend des 4. Juni 1958 wurde VL Walter Mayr bei Kilometerstein 4 an der Waxenberg-Bezirksstraße von einem Motorradfahrer niedergesto ßen und so schwer verletzt, daß er am S.Juni 1958 im Allgemeinen Krankenhaus in Linz starb. Am 28. 5. 1959 wurde dem Verunglückten, der nicht nur als Lehrer, sondern auch für die Marktgemeinschaft (bei Vereinen und im Kirchenchor) vorbildlich ge wirkt hatte, an der Unglücksstätte ein Gedenkstein errichtet. 1963/64 wurde die Volksschule Oberneukirchen (mit 149 Kindern) fünfklassig. Während der Amtszeit der Nachfolgerin des nach Linz/Ebelsberg übersiedelten VD Häwlan, der prov. Volksschuldirektorin Rosa Auz/nger (1.9.1965 bis 31.8.1968) ließ die Gemeinde (im Jahre 1966) im Erdgeschoß des Altteiles der Volksschule den Raum der Heimatausstellung zu einem Klassenzimmer um gestalten, das der Hauptschule für den ihr ange schlossenen Polytechnischen Lehrgang zur Verfü gung gestellt wurde. — Ab 1967/68 wurde die Volks schule wieder vierklassig. In den dem Amtsantritt des VD Karl Fröschl^° folgenden Schuljahren war die Volksschule zunächst vierklassig, mit je einer Parallele zu jeder Klasse. Da der Hauptschule (bis zur Durchführung des für diese längst notwendiggewordenen „Erweiterungsbaues") aus dem Volksschulbereich drei Schulräume über lassen werden mußten, wurde im Schuljahr 1968/69 eine Volksschul-Notklasse im ehemaligen Gemein deamtsgebäude (Oberneukirchen Nr. 22) und im Schuljahr 1969/70 noch eine weitere „auswärtige" Klasse (die 3a, eine Mädchenklasse) im Mädchen wohnheim der Oblatinnen (Oberneukirchen Nr. 45) eingerichtet und geführt. Am 16. Mai 1969 geschah ein pfarr- und schulge schichtlich einschneidendes Ereignis: der Tod des Pfarrers und langjährigen (seit 1920 wirkenden Volksschulkatecheten G. R. Pater Malachias Birkl bauer.^'^ Zu seinem Nachfolger als Pfarrvikar wurde mit Wirkung vom 15. September 1970 der vorherige Kooperator P. Richard Hofer ernannt, der seit 27. November 1968 „vicarius substitutus mit voller pfarrlicher Jurisdiction" und seit 30. Mai 1969 be reits Pfarrprovisor gewesen war. Erst bei Abschluß des Hauptschulerweiterungs baues - im Schuljahr 1971/72 - konnten alle Räume des Volksschulgebäudes endlich wieder „widmungs gemäß", also für den Volksschulunterricht, verwen det werden, sodaß die beiden „auswärtigen" Klassen „heimkehren" durften. I. 12. Reformbestrebungen Vom Schuljahr 1971/72 an wurde in der Volks schule der Schulversuch „Leistungsdifferenzierung in der Grundschule, fremdsprachliche Vorschulung — Englisch ab der 3. Schulstufe, teilweise verbale Be urteilung" durchgeführt, dem 1974/75 ein weiterer Schulversuch, eine damals'im ehemaligen Lehrer wohnhaus (bei der Hauptschule) untergebrachte „Vorschulklasse" (für 15 Fünfjährige) folgte. Im Ok tober 1973 wurde im Volksschulgebäude eine Ölfeuerungsanlage montiert. Nach Übersiedlung des VD Fröschl an die Knabenvolksschule Doppl leitete (von 1. März bis 31. August 1975) die prov. Volks schuldirektorin Martha Haas die VS Oberneukir chen. Sie erwarb sich (neben der Führung ihrer Amtsgeschäfte) besondere (volkskundliche) Ver dienste: durch Inszenierung eines Goldhaubenstickkurses (aus dem später eine örtliche Goldhauben gruppe hervorging) und eines Trachtennähkurses. Unter dem ab 1. September 1975 amtierenden Volksschuldirektor Alois Schwendtner^^ liefen in der nun neun Klassen (vier aufsteigende Klassen mit je Dieser trat während seiner sechseinhalbjährigen Oberneu kirchner Amtszeit auch im öffentlichen Leben des Marktes und der Gemeinde (als ÖAAB-Obmann, Gemeinderat, Obmann des Kirchenchores und Jagdaufsichtsorgan) hervor. Große Er folge errang er „nebenbei" im Schießsport: bis 1968 war er be reits SOmal Landesmeister und I9mal Staatsmeister im Luftge wehr-, Kleinkaliber- und Armbrustschießen geworden - und 1972 nahm er an den Olympischen Sommerspielen in München teil. P. Malachias (Anton) Birklbauer wurde am 27. April 1893 als siebentes von dreizehn Kindern des Bauernehepaares Johann und Anna Birklbauer in Ortschlag bei Leonfelden geboren. Er studierte in Wilhering, Linz und St. Florian, wurde 1918 zum Priester geweiht und kam nach zwei Kaplanjahren in Vorder- (damals Ober-)weißenbach am 27.September 1920 nach Ober neukirchen. Bis 1928 wirkte er hier als Kooperator und dann (bis 1969) als Pfarrvikar, der sich auch um das Gemeinschafts leben der Pfarre und um die Schaffung mancher Gemein schaftswerke (Kinderbewahranstalt, Kriegerdenkmal u. a.) große Verdienste erwarb. 1958 wurde er zum Geistlichen Rat und zum Ehrenbürger der Marktgemeinde ernannt. Auch als Mundartdichter war er bekannt geworden: Broschüre „Da Seppl hat g'sagt", Zyklus „Die 10 Gebote". Am 2. 10. 1977 wurde an der Ostwand des Pfarrhofes eine Gedenktafel aus Granit mit folgender Inschrift enthüllt: „Hier wohnte der PriesterdichterPfarrerP.MalachiasBirklbauervon I920bis 1969.— Pfarre und Marktgemeinde Oberneukirchen, Stelzhamerbund, 1977." Dieser hatte von 1959 bis 1975 die Volksschule Neußerling ge leitet und hatte sich in dieser Zeit um das kommunale Leben sehr verdient gemacht, sodaß ihm (als erstem) der Goldene Eh renring der Gemeinde Herzogsdorf verliehen wurde. Zwölf Jahre lang hatte er auch das VBW und den Musikverein Neu ßerling geleitet. Ferner war er Leutnant der Reserve.

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