OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

Geburtshause, Oberneukirchen Nr. 9, Großkonzert und Heimataussteliung), die am 5. und 6. Juni 1933anläßlich der 25. Wiederkehr des Todestages Hans Schnopfhagens, des „Hoamatland"-Komponisten — stattfand, waren neben anderen Persönlichkeiten (und natürlich den Oberneukirchner Körperschaf ten und Vereinen) auch Volksschul-Lehrpersonenvor allem Lehrer Franz Mohl - maßgeblich und ver dienstvoll beteiligt. Am 11. Dezember 1933 amtierte eine Schulbau kommission der Bezirkshauptmannschaft UrfahrUmgebung in Oberneukirchen; sie lieferte den „be hördlichen Auftakt" für den Schulhausanbau, der an der Westseite des seit 1834 bestehenden Schulge bäudes errichtet wurde. Der Schlußpunkt wurde am 29. September 1936 hinter diese Bauarbeiten gesetzt: Spatenstich für den Volksschulanhaii 1935/36 An diesem Tage segnete der Prior des Stiftes Wilhering, P.Gottfried Anzinger, in Anwesenheit des Lan deshauptmanns Dr. Heinrich Gleißner, der Ober neukirchner Pfarrgeistlichkeit, aller örtlichen Hono ratioren, des Lehrkörpers (Oberlehrer Josef Mohl, die Lehrerinnen Winkler und Madl, die Lehrer Fahr ner, Feichtinger und Kraus), der Schulkinder und viel Volkes den neuen Teil der Schule. Ein Glasfenster an der Innenseite der Südwand im Stiegenhaus der Schule erinnert an die Vollendung des Baues. ISIL II Südseite der Volksschule Oberneukirchen, im Bild rechts der ältere Teil aus dem Jahre 1834. Nordwestliche Ansicht der Volksschule Im Jahre 1936 wurde der Herbstschuljahresbe ginn (im September) eingeführt. Unter dem proviso rischen Oberlehrer Josef Mohl wurde der erste Hauptschulkurs organisiert. Die Prüfungen über die einzelnen Hauptschuljahre konnten in Linz und Gallneukirchen abgelegt werden. Später folgten noch andere solche „Vorläufer des regulären Haupt schulunterrichtes" in Oberneukirchen. I. 10. Eine harte und schwierige Zeit (1938 —1945) Nach dem Anschluß Österreichs an Deutschland wurde Oberlehrer Otto Mayer - am 1. April 1938 - (als Ablösung für den prov. Oberlehrer Herbert Strobl) wieder in sein früheres Amt eingesetzt, und er leitete bis Kriegsende (1945) als Rektor die Schu le.®® Unter anderem fand nun wieder (wie 1929/30/ 31) ein Landwirtschaftlicher Berufsschulkurs (1943/ 44) in der Volksschule statt. Ein sehr eigenartiger, im Zeichen des „totalen" Krieges „von oben her" be fohlener Kurzkurs wurde im April 1944 inszeniert: Ein Infanterie-Stoßtrupp kam in die Schule und er teilte den Kindern der oberen Klassen Schießunter richt. Im Schuljahr 1944/45 wurde der Unterricht oft (z. B. durch Fliegeralarme, Durchzüge und Einquar tierungen von Flüchtlingen und deutschen Soldaten) gestört; von 1. Februar bis 6. März und von 16. April bis 16. Oktober 1945 war er ganz eingestellt. Durch die teilweise chaotischen Zustände rund um den Kriegsabschluß, den Einmarsch der Amerikaner (am 3. Mai 1945) und deren „Ablösung" durch die Russen (am 1. August 1945) wurde auch das Schul haus stark in Mitleidenschaft gezogen. Fenster und Türen wurden zum Großteil zertrümmert, die mei sten Bänke und viele sonstige Einrichtungsgegen stände wurden demoliert oder verschleppt, alle ' Von nun an gilt die Volksschulchronik, deren ab September 194.S geschriebener Teil erhalten geblieben ist. als hauptsächli che Quelle.

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