OÖ. Heimatblätter 1982, 36. Jahrgang, Heft 1/2

und \A.\\\.1875 inspizierte H.Landesschulinspector Vincenz Adam die Wochen- und Sonntagsschule^^ Am 17. Juni 1878 (beim Amtsantritt des Pfarrers P. Hugo Dürrnberger) war die Volksschule Oberneu kirchen dreiklassig; als „Orts-Schul-Inspector" fun gierte damals der bürgerliche Lederermeister Jo hann Schnopßagen (Vater des Komponisten Hans Schnopfhagen). Der Ortsschulrat bestand zu jener Zeit (Juni 1878) aus folgenden Herren: Gottfried Hofbauer (Kaufmann, Nr. 48) als Obmann, Franz Halmdienst (Bürger, Nr. 49) als Obmann-Stellver treter, Karl Führlinger (Gemeindevorstand), Franz Bart (Arzt), die Bauern Kajetan Luckeneder und Franz Beneder aus Waldschlag, Sebastian Brandl (Eder in Reindlsedt), Franz Schiller und Anton Weixlbaumer.®" kttfl Adolf Festl gendes Chronikwerk"® verfaßt hatte, wurde für seine Leistungen mit dem „Silbernen Verdienstkreuz mit der Krone" ausgezeichnet. - Mehrmals besuchte ihn in Oberneukirchen auch sein Freund Anton Bruck ner; dieser nahm übrigens im Jahre 1886 an der hier für Festl veranstalteten Abschiedsfeier teil. VD i. R. Helene Winkler erzählte folgende Anekdote aus Festls Wilheringer Dienstzeit:''^ Die beiden Stiftsorganisten (Bruckner von St. Florian, Fest! von Wilhering) hatten einst einen Ausflug in den Kürnbergerwaid vereinbart; Treffpunkt: der Märzenkel ler in Linz. Festl hatte sich etwas verspätet, und als er hin kam, saß Bruckner schon bei einem halb geleerten Krügl Bier. Nun mußte auch Festl sich einschenken lassen. Bei den anregenden Gesprächen der beiden Musiker verrann die Zeit allzu rasch, und es wollte sich halt gar nicht erge ben, daß sie einmal zu gleicher Zeit ihre Krügel leer ge habt hätten. War das eine halb voll, so mußte das andere „anstandshalber" neu gefüllt werden. Und so-beim sech sten, siebten Krügel - kam es Bruckner zum Bewußtsein, daß sie „eigentlich" in den Kürnbergerwaid wandern hät ten wollen, aber noch immer im Märzenkeller saßen. Tief aufseufzend stieß er mit Festl an und sagte bedauernd, aber mit schalkhaftem Lächeln: „Ach, diese herrliche Waldesluft!". . . 1. 8. Die neuzeitliche Volksschule Aus Festls Amtsjahren"®, in denen sich ja das österreichische Schulgesetz - als Auswirkung des 1869 erlassenen Reichsvolksschulgesetzes - stärker zu konsolidieren begann, liegen darüber auch „pfarrchronikalische" Mitteilungen vor: „Am 13. Unter den 15 auf dem „Gründer-Foto" des „Schnopßa gen-Liederkränzchens" (1873) dargestellten Personen be finden sich auch zwei Lehrer: Schnopßagen, der Kompo nist der OO. Landeshymne, und Puffer. 2. Reihe v. l. n. r.: V.Naderer, F.Simader, Kaßa, Linsmayr, Binder, Naderer, Leibetseder, Schanda, Leibetseder. Vorne v.l.n.r.: der Ob mann Anton Schnopßagen, Simader, Johann Schnopßa gen (der Vater des Komponisten), Hans Schnopßagen (Komponist und Chormeister), Puffer. Am Boden: Hubert Schnopßagen. In die Liederkranz-Chronik sind ferner u. a. folgende Namen Oberneukirchner Lehrer eingetragen: Schopper, Winkler, Heiß. Geier, Steiner und Rauscher. In dieser Chronik hat Festl auch die Geschichte des Marktes und der Schule sowie sein eigenes Leben geschildert; das Schriftwerk ging im Mai 1945, als die Schule geplündert wurde, verloren. Vgl. Anm. 8, 10 und 16. " Kurzfassung ihres VS-Chroniktextes; Mitteilungen ihres Va ters Franz W. "•ä Er trat am 14.8. 1886 in Ruhestand, übersiedelte nach Urfahr, Verlängerte Kirchengasse 4, und starb dort am 9.3.1902; To tenbuch der Stadtpfarre Urfahr, Tom. VII/244. Pfarrchronik von Oberneukirchen, Band I, inliegendes Bei blatt. Pfarrchronik, Band I, Seite 37.

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