Schädigungen: 1816: 25 fl 45 xr, 1817: 31 fi 43 xr (davon „für Aufziehung der Kirchen-Uhr, alle Tage zweymal, durch das ganze Jahr 18 fl", und „für das Rosenkranz Läuten alle Samstage 3 fl 45 xr", alles andere für die „Meßnerdienste";3'' 1820: 32 fl 15 xr, 1826: 18 fl 30 xr,35 1828: 38 fl 45 xr - und 1834: 46 fl 15 xr.36 Eine „nicht offiziell honorierte" Verrichtung des jeweiligen Schulleiters (z. B. Johann Gruber 1824 etc. - sogar 1861 noch des Adolf Festl) war, daß er nicht selten als „Namensschreiber" (für Analphabe ten) fungierte. Im Jahre 1820 wurde die Schule neu gedeckt. Ein mit 27. März 1832 datiertes Schreiben der Herrschaft Waxenberg enthält die Anfrage, „ob sich diese Marktsgemeinde (Oberneukirchen) nicht gemeinschäftlich mit der Baurngemeinde zur Leistung eines Jahresgehalt für den Schulgehilfen mit 48 f CM (Gulden Conventions-Münze) wegen ganztägigen Unterricht herbeylaßen wolle . . . Hierüber wurde zu Protokoll erklärt, daß sie nicht abgeneigt wären, wenn die Baurngemeinde gemeinschäftlich diesen Betrag zu leisten sich herbeiläßt, und wünschen, daß dieser Betrag aus der Bezirkskaße gezahlt wer de. Neben der Auszahlungsart und Höhe des Schulgehilfengehaltes kann man diesem Briefe fer ner die Tatsache entnehmen, daß damals außer der „Marktsgemeinde" auch eine „Baurngemeinde" or ganisiert war. 1. 6. Standort des Schulgebäudes Die zu enge „Nachbarschaft" des 1796 erbauten Schulhauses mit dem Hause des Marktbürger Dio nys Fürlinger (siehe Anm. 26) könnte vielleicht An laß dafür gegeben haben, daß der nächste Schulbau ein Stück weiter westlich - dort errichtet wurde, wo die heutige Volksschule steht, deren „Altteil" jenes frühere Schulhaus ist! Am 5. Jänner und am 3. Fe bruar 1834 ersuchte das Stiftsgericht Wilhering, die „absteigerungstagsatzung des Schulbaues" am 4. Fe bruar 1834 in der Amtskanzlei des Marktgerichtes Oberneukirchen abhalten zu dürfen.3® Unter dem 4. Mai 1835 liest man im „Geschäftsprotokoll'"^® folgende Eintragung: „Vogtey Wilhe ring: Consignation über den kreisämtl. adjustirten beytrag zur neuerbauten Schule daselbst pr. 44 f 51 1/4 X CMze binnen 14tägiger abfuhr". Am 5. Mai 1835 folgte die Notiz: „An das Stiftsgericht und Vog tey Wilhering durch Madlmayr (d. i. den damaligen Waxenberger Boten) abgeführt". Wir erfahren also aus der Marktarchiv-Eintragung vom 4. Mai 1835, wie hoch der Oberneukirchner Schulbaubeitrag 1834 war; die gesamten Baukosten oder andere, z.B. bautechnische, Einzelheiten waren nirgends zu leDer Name des nächsten Schulmeisters, Johann Evang. Gruber, der die Schule von 1835 bis 1860 lei tete, taucht im Marktarchiv nur an zwei Stellen auf: am 17. März 1835 erhielt er ein „Dekret wegen or dentlicher aufziehung und Richtung der Thurmuhr"''^ und am 1. Juli 1835 bat er die Gemeinde „um fernere belaßung und Nutznießung" der soge nannten „Stier und Schimplwiesen nechst dem Hochholze", die sein (am 11.9. 1860 verstorbener) Vater seit Beginn seines Dienstes gehabt hatte. Die Nutznießung der beiden Wiesen wurde ihm bewil ligt.Über das schulische Geschehen während der Dienstzeit des Johann Evang. Gruber fanden sich keine Nachrichten. Von 1861 bis 1886 leitete Adolf Festl die Volksschule Oberneukirchen, über dessen Persönlichkeit wir durch die Forschungen und Mit teilungen der ehemaligen Elementarlehrerin und Volksschuldirektorin Helene Winkler (s. d.) und durch andere Quellen genauer Bescheid wissen:''^ 1. 7. Der Freund Anton Bruckners Bevor der 1826 zu Untermoldau bei Hohenfurth in Böhmen geborene und in Linz zum Lehrer ausge bildete Adolf Festl nach Oberneukirchen kam, war er (ab 1847) Lehrer und Stiftsorganist in Wilhering. In Oberneukirchen bewies er - wie dem Verfasser 1967 mehrere (inzwischen verstorbene) lokalgeschichtskundige Leute mitteilten - große Fähigkei ten als Schulmann, aber auch als Organist und Musi ker, der sehr viele Instrumente beherrschte. Bald nach seinem Amtsantritt (vielleicht 1862) begründe te er eine Blasmusikgruppe, aus der sich die Musik kapelle Oberneukirchen entwickelte."" Festl kom ponierte auch, z. B. Märsche („Festmarsch". „Vete ranenmarsch", Alphornmarsch" . . .), das kirchen musikalische Werk „Ecce sacerdos" und auch Lieder."5 Festl, der (wie schon erwähnt) ein hervorra3" LA, MA. O, Sch 16, Fol, 201. 33 LA, MA. O, Sch 17, Fol.47,S. 36 LA, MA. O, Sch 18, Fol. 309. 3' LA. MA. O. Sch 17, Fol. 27. 33 LA, MA. O, HS 42, EZ 14. 33 LA, MA. O, HS 42, EZ5. "0 LA. MA. O, HS 42, EZ .79. LA, MA. O, HS 42, EZ 25 (Jahr 1835) "2 LA. MA. O, HS6, Pag.604 und HS 42, EZ 59 (Jahr 1835). "3 Im Zuge ihrer Bemühungen stellte VD Hella Winkler (eine Großnichte Festls) auch die Reihenfolge der Oberneukirchner Schulleiter zusammen. Diese Aufzählung wurde vom Verfasser dieser Arbeit aus seinem Forschungsmaterial ergänzt. Vgl. Art.des Verf.: ..Geschichte des Musikvereins Oberneukir chen" in „Mühlviertler Nachrichten" vom 1 I.August 1966. "3 Ergänzende Einzelheiten zu den Mitteilungen der VD i. R. Hel la Winkler über Adolf Festl findet man im Biographischen Le xikon des Landes Österreich ob der Enns (Dr./Crac/coiWzer Fer dinand und Dr. ßerger Franz, Passau und Linz, 1931), Seite 63 f.
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