gen", und auch der Rand ist „etwas einwärts über hängend" ausgebildet. Seine Entstehungszeit wird mit „nach 1616" angegeben.^ Abweichend von unse rem Schatzkrug ist hier der untere Rand stärker vom Hais abgesetzt und ein zweiter Gratwulst fehlt. Weil nun unser Gefäß in seiner äußerlichen Graufärbung mehr der Grautonware früherer Zeiten gleicht und auch die flachere Profilierung der Wange an die goti schen Formen erinnert, ist es älter als das Vergleichsobjckt. Bemerkenswert sind noch die ähnlichen Größenver hältnisse beider Krüge. In der folgenden Gegen überstellung sind in der ersten Rubrik die Ausmaße des Kruges aus NÖ., in der zweiten die unseres Schatzkruges angegeben, die dritte Spalte zeigt die Multiplikationsfaktoren. Der zweite Krug ist also um 6,1 cm höher, und alle anderen Maßunterschiede ha ben den fast gleichen Vergrößerungsfaktor. Dieser Umstand bestätigt wieder einmal mehr, daß die Haf ner ein ausgeprägtes Gespür für gleichbleibende Proportionen besaßen. Höhe = 30,9 cm - 37,0 cm 1.20 (Verhältnisfaktoren, aufgerundet) Mündungsdurchmesser = 17.3 cm - 21.3 cm 1.23 Halseinzug = 11.5 cm - 14.3 cm 1,24 Bauchdurchmesser = 20,3 cm - 24.1 cm 1.19 Bodendurchmesser = 12,7 cm - 17.0 cm 1,34 Das nächste Vergleichsstück ist ein Krughenkel mit dem nur mehr spärlich erhaltenen, von der Mündung bis zur Schulter reichenden Kopf- und Halsteil. Er stammt aus der Ruine Prandegg im Unteren Mühl viertel und ist wegen seiner durchgehenden Graufär bung der Grautonware zuzurechnen. Die schlankere und oben engere Trichterausformung des Halses ähnelt noch den Formen der Gotik (Querschnittskiz ze „C" — vgl. die gotischen Krüge in der untersten Bildreihe), die Unterkehlung des Randes nach innen beweist aber die Zugehörigkeit zur Renaissance. ' Hermann Steininger: Die münzdatierte Keramik des Mittelal ters und der frühen Neuzeit in Österreich. Tafel XllI - Nr. 170. Text S. 81 f. Wien: Notring der wissenschaftlichen Verbünde Österreichs 1964. Spälgolisclw Krüge zum Vergleich — die ersten beiden stammen atts der Ruine Reichenstein, der rechte aus der Ruine Prandegg (alle drei sind ergänzt und nicht maßstab getreu dargestellt). Fotos: HöHwinh. Frcgurieii.
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