eine Nutzung in Form des Plantagenbaues möglich ist. Dann die Subtropen mit den bis zur Wüste abge stuften Trockengebieten; und endlich die gemäßigte Klimazone mit den hauptsächlichen Ackerbaugebie ten. Hier unterscheiden wir die aride Bodenbildung (Jahresniederschläge um 200 mm), die semiaride Bodenbildung bei 200 bis 400 mm, die semihumide mit 400 bis 500 mm und die humide Bodenbildung mit über 600 mm Jahresniederschlägen. In den ari den Gebieten (z. B. Süditalien bis zur Türkei) ist die Verdunstung höher als die Niederschläge, in den hu miden Gebieten verläuft der vertikale Wasserfluß umgekehrt. Dazwischen gibt es alle Übergänge. In den semihumiden und humiden bedarf es zur Boden bearbeitung des wendenden Pfluges, um die in den Unterboden geschwemmten Kolloide und Nährstof fe wieder an die Oberfläche zu bringen. In den ariden Gebieten genügt eine Lockerung der Oberschicht mit arlartigen Geräten. Guter Ackerboden soll etwa 50% feste Bestandteile haben und ebenso ein Porenvolumen dieses Ausma ßes, wovon je die Hälfte wasser- bzw. luftführend sein soll. Dieser physikalische Sollzustand unterliegt im Laufe eines Jahres ständiger Veränderung durch Niederschläge, Wind und Sonnenschein, sowie den Druck durch die Erntemaschinen. Nur bei ausrei chender Luft- und Wasserführung vermag sich der Boden auch biologisch immer wieder zu regenerie ren, da die Mikroorganismen (Bodenbakterien) nur mit ausreichender Luft, Wärme und Feuchtigkeit sich entwickeln können. Daß sich der Boden nicht beliebig ohne Rücksicht auf die klimatischen Ver hältnisse zur Nutzung als Ackerland eignet, hat sich von 1910 bis 1952 in Amerika gezeigt. Man hat in Trockengebieten riesige Steppenflächen unter dem Pflug genommen. In der Folge sind Millionen Hektar durch Staubstürme als Ackerland unbrauchbar ge worden. In der Folge mußte ein staatlicher Boden konservierungsdienst mit ungeheuren Kosten einge richtet werden. Vom Pflug darf man daher keines wegs die Lösung des Hungerproblemes in der Welt erwarten, weil seine Eignung als hauptsächliches Bo denbearbeitungsgerät naturgesetzliche Grenzen hat. Frau France-Harrar hat mit ihrer Arbeit die Gren zen aufgezeigt. Sicher ist, daß seit Ende des Zweiten Weltkrieges die chemisch-technischen Seiten des Acker- und Pflanzenbaues einseitig überbewertet wurden. Erfreulicherweise ist zu beobachten, daß man nun doch wieder den alten bodenbiologischen Erfahrungswerten mehr Beachtung zu schenken be ginnt, und auch Wissenschaft und Forschung nach modernen Grundlagen nach deren Anwendung su chen. Um aber wieder auf das Vierfurchenackerptlügenden Bifangbau — zu kommen, ist zu vermerken, daß es auch früher bereits ein Für und Wider gegeben hat. So hat sich in der Landwirtschaftlichen Dorfzei tung, Jahrgang 1840, Nr. 21 (Verlag der Meinhardt'schen Buchhandlung, Arnstadt) ein Herr Rittergutsbesitzer Hoffmann auf Staudach in einer kritischen Abhandlung „Uber Ackerbeete, deren Anwendung, Nutzen und Schaden" damit auseinan dergesetzt. Er hat festgestellt, daß auf trockenem Boden keine Beete nötig seien und die Felder flach gepflügt werden sollten. Anstelle des Pfluges wird da auch die Verwendung des „Hakens" empfohlen. Und der Altmeister des deutschen Landbaues, G. C. Patzig schlug in der 1887 erschienenen, elften neu bearbeiteten Auflage seines Lehrbuches „Der prak tische Ökonomieverwalter" (Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig) vor, daß der beim Pflügen der Beete unbearbeitete Kern mit einem „Haken" aufgerissen werden sollte. Das in beiden Fällen als „Haken" bezeichnete Ackergerät entspricht in etwa unserer Pflugarl. Es handelt sich also um eine Ent wicklungsform des Pfluges von Walle, der ja ein höl zerner Hakenpflug war, dessen Grindel bis zum Kopf der Zugochsen gereicht hat. Wie die Forschung annimmt, hat man damit rechteckige Feldstücke im Ausmaß bis zu etwa ein Joch (eine Tagesleistung) kreuz und quer und sehr seicht bearbeitet. Diese Art der Bodenbearbeitung ist uns auch von der römi schen „Quadraflur" bekannt. In der Folge war und ist in der gemäßigten Klimazone aber der wendende Pflug hauptsächliches Bodenbearbeitungsgerät ge wesen und geblieben. Es haben sich wohl andere Sy steme bis zur Minimalbodenbearbeitung entwickelt, aber der Pflug ist dadurch nicht überflüssig gewor den. Die Saatbeetkombinationen lassen sich bei uns nur unter bestimmten, günstigen Boden- und Wet terverhältnissen verwenden. Das gilt auch für Spa tenpflüge, Tiefgrubber und dergleichen, wenn auch mit den modernen Großtraktoren um 80 bis 100 PS herum genügend Zugkraft vorhanden wäre. 7. Die Welt-Pflüger-Organisation Die bedeutendsten Ackerbaunationen haben sich zur „World Ploughing Organisation" (WPO) zusam mengeschlossen und seit 1953 werden abwechselnd Pflügerwettbewerbe auf internationaler Ebene durchgeführt. Österreich ist durch die Landjugend organisationen, welche föderalistisch gegliedert sind, unter Federführung der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern, an dieser Organisa tion beteiligt. Im Jahr 1955 haben Österreichs Pflü ger erstmals am Weltleistungspflügen in Schweden teilgenommen. Österreich wurde 1964 mit der Durchführung dieser Konkurrenz betraut, welche mit einem großen Rahmenprogramm vom 20. bis 27. September 1964 im Umland von Wien stattfand
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